Fluglärm löst Stressreaktionen aus und stört den Schlaf. Eine aktuelle Studie hat untersucht, wie diese Effekte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen – und welche Rolle nächtliche Lärmbelastung dabei spielt.
Eine neue Studie des UCL (University College London) legt nahe, dass ein hoher Fluglärmpegel negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit hat. Im Rahmen der Studie wurden Herzbilddaten von über 3.600 Teilnehmern analysiert, die in der Nähe der Flughäfen Heathrow, Gatwick, Birmingham oder Manchester wohnten. Dabei wurden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter Alter, Geschlecht, BMI, sozioökonomischer Status, Lebensstil und Belastung durch Straßen- und Schienenlärm sowie Luftverschmutzung.
Untersuchte Personen, die in Gebieten mit höherem Fluglärm lebten, wiesen eine um 10 – 20 % schlechtere Herzfunktion auf als Personen, die aus diesen Gebieten weggezogen waren. Außerdem verfügten sie über einen steiferen und dickeren Herzmuskel, sodass das Blut weniger effizient durch den Körper gepumpt werden konnte. Besonders nachts erhöhte sich das Risiko für Herzanomalien, was auf Faktoren wie Schlafstörungen und höhere Aktivität zu Hause zurückzuführen sein kann.
Die Autoren betonen jedoch, dass weitere Forschung nötig ist, um den Zusammenhang zwischen Fluglärm und Herzgesundheit zu verstehen. Es wird empfohlen, Maßnahmen zur Lärmreduktion zu ergreifen und die allgemeine Herzgesundheit durch eine gesunde Lebensweise zu fördern.
Quelle:
Gong, X. et al. Associations between Aircraft Noise, Sleep, and Sleep–Wake Cycle: Actimetric Data from the UK Biobank Cohort near Four Major Airports. Environmental Health Perspectives, 2024. doi: 10.1289/ehp14156
Bildquelle: Joshua Kettle, Unsplash