Bewegungseinschränkungen aufgrund von Entzündungen, Wassereinlagerungen und Schmerzen sind für einen Künstler der Super-GAU. Und doch kann Pete Boateng trotz Arthrose in beiden Knien auf der Bühne stehen – dank Medizinalcannabis: „Ohne könnte ich kaum meinem Beruf nachgehen. Die Schmerzen und Schwellungen nach Auftritten waren schlimm, selbst nach dem Treppensteigen hatte ich Probleme. Seitdem ich mit Medizinalcannabis therapiert werde, bin ich dauerhaft beschwerdefrei.“, so der 41-Jährige.
2020 erhielt Boateng die Diagnose, seit 2021 erhält er Cannabis auf Rezept. „Die üblichen Schmerzmittel wie Opiate haben nur kurzzeitig Linderung gebracht.“ Er wünscht sich, dass die Therapieoption bekannter wird: „Es wäre schön, wenn mehr Ärzte über die Vorteile Bescheid wüssten.“ Rund fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland so stark unter Arthrose, dass eine Behandlung nötig ist. Ihnen könnte eine Therapie mit Medizinalcannabis helfen – genau wie Pete Boateng, der seit November 2023 dem Patientenbeirat von Four 20 Pharma angehört.
Zwei bis drei Mal täglich inhaliert Boateng Medizinalcannabis per Vaporizer. Dieses enthält zu ungefähr gleichen Teilen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), die beiden am häufigsten in der Pflanze vorkommenden Cannabinoide.
Die Wirksamkeit beider Inhaltsstoffe sei durch Studien gut belegt, unterstreicht Dr. Matthias Giesel, Sektionsleiter Schmerzklinik im Marienkrankenhaus Soest: „Dadurch, dass THC schmerzlindernd und CBD entzündungshemmend wirkt, schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.“ Während nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) aufgrund eines großen Spektrums an Nebenwirkungen nicht langfristig zielführend seien, wiesen die Inhaltsstoffe der Heilpflanze „viel geringere Nebenwirkungen“ auf, weshalb diese in der Therapie „zu bevorzugen“ seien, ergänzt Dr. Giesel.