Heilwasser ist ein natürliches, mineralstoffreiches Wasser, das aus tief liegenden Quellen stammt und aufgrund seiner einzigartigen Zusammensetzung als Arzneimittel anerkannt ist. Angereichert mit lebenswichtigen Mineralien in gelöster Form wie Natrium, Kalzium und Magnesium wird es vom Körper besonders effizient aufgenommen. Seine Einsatzgebiete sind vielseitig: Abhängig von der spezifischen Mineralzusammensetzung kann Heilwasser unter anderem bei Magen-Darm-Beschwerden, Gallenproblemen, Harnwegserkrankungen und Atemwegsleiden unterstützend wirken.
Ausgewählte Wirkungen von Heilwasser
Die Linderung von Sodbrennen und anderen säurebedingten Beschwerden gehören zu den nachgewiesenen Vorteilen von hydrogencarbonreichem Wasser. Zudem zeigte eine Studie der Universität Hannover, dass hydrogenkarbonatreiches Mineralwasser einer nahrungsinduzierten Säurebelastung entgegenwirken und den Säure-Basen-Status ausgleichen kann, was positive Effekte auf den Knochenstoffwechsel haben kann und das Risko der Bildung von Nierensteinen und Herzrhythmusstörungen mindern kann.
Magnesium ist nicht nur an der Knochenmineralisierung und am Knochenwachstum beteiligt. Im Vordergrund steht die Funktion von Magnesium als essentieller Cofaktor einer Vielzahl von Enzymen. Ein Magnesiummangel -der laut Nationaler Verzehrstudie II immerhin rund 30 % der Bevölkerung betrifft - führt zu unspezifischen Symptomen, die das zentrale Nervensystem, die Muskulatur, den Gastrointestinaltrakt und das Herz-Kreislauf-System betreffen können. Magnesiumreiches Wasser kann bei unausgewogener Ernährung die Versorgung unterstützen.
Die Trinkkur – Aktivierung und Erholung in einem
Eine Trinkkur entfaltet die Wirkstoffe des Heilwassers optimal und wird idealerweise in Kurorten durchgeführt. Dabei wird das Wasser langsam, in kleinen Schlucken und zu festgelegten Tageszeiten konsumiert, um eine gleichmäßige Mineralstoffaufnahme sicherzustellen. Die genaue Art der Einnahme – etwa ob morgens oder abends, warm oder kalt, mit oder ohne Kohlensäure – hängt von den individuellen gesundheitlichen Bedürfnissen ab. Diese Abstimmung erfolgt durch Kurärzte, die vor Ort einen personalisierten Therapieplan für die Gäste erstellen.
Vorzüge einer Trinkkur am Kurort
Für eine maximale Wirksamkeit wird Heilwasser vor Ort, direkt aus der Quelle, konsumiert, da die wertvollen Inhaltsstoffe im abgefüllten Zustand nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. Trinkkuren werden oftmals eingebettet in eine multimodale Kur. Insbesondere bei chronisch Erkrankten bietet der Abstand vom Alltag und die Konzentration auf die Gesundheit deutlich bessere Behandlungserfolge. Viele Kurorte mit entsprechenden Thermalquellen wie Bad Kissingen oder Bad Brückenau bieten ergänzend zur Trinkkur ergänzende gesundheitsfördernde Anwendungen an, etwa Bäder in mineralstoffhaltigem Thermalwasser oder physiotherapeutische und psychotherapeutische Behandlungen. Im Rahmen ambulanter Vorsorgekuren können Patienten so ihre Beschwerden leichter in den Griff bekommen.