Je nach Schweregrad führen Angststörungen zu deutlichen Einschränkungen im Alltagsleben. Wissenschaftlern gelang es nun im Tiermodell, für das Neuropeptid Galanin eine wichtige Rolle bei der Steuerung von Angst nachzuweisen.
Die Ergebnisse zur Rolle des Neuropeptids gehen auf die Arbeit der Forschungseinheit für Translationale Neurogastroenterologie am Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Graz zurück. Das aus 30 Aminosäuren bestehende Neuropeptid Galanin kommt in spezifischen Regionen des Hirnstamms, Hypothalamus und limbischen Systems vor. Neurophysiologisch wirkt es vor allem als inhibitorischer Neuromodulator, wobei 3 verschiedenen Typen von Galanin-Rezeptoren beteiligt sind. Dr. Aitak Farzi konnte jüngst nachweisen, dass Knockout des Galanin-3-Rezeptors im Tiermodell eine Angststörung hervorruft. In Zusammenarbeit mit dem Laura Bassi Centre THERAPEP (Univ.-Prof. Dr. Barbara Kofler) der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg fand Aitak Farzi heraus, dass Galanin-3-Rezeptor-Knockout-Modelle in zahlreichen Verhaltenstests eine erhöhte Ängstlichkeit aufwiesen. Außerdem zeigte sich ein eingeschränktes Sozialverhalten, wie dies oft bei Angststörungen der Fall ist. Da keine anderen neurobiologischen Auffälligkeiten zu bemerken waren, kann Galanin und dem Galanin-3-Rezeptor eine spezifische Bedeutung bei der Steuerung von Angst zugeordnet werden. Originalpublikation: GAL3 receptor KO mice exhibit an anxiety-like phenotype Aitak Farzi et al.; PNAS, doi: 10.1073/pnas.1318066111; 2014