Forever-Chemicals im Trinkwasser, mRNA-Impfungen gegen Noroviren und weite Verbreitung von Glücksspiel – diese News gibt’s hier im Schnelldurchlauf.
Eine Studie der University of Birmingham hat Trinkwasser aus verschiedenen Ländern auf so genannte „Forever Chemicals“ untersucht – und konnte diese in über 99 % der Proben aus 15 Ländern weltweit nachweisen. Aufgrund ihrer wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften kommen PFAS häufig in der Industrie, in Feuerlöschschäumen und in Konsumgütern wie wasserdichter Kleidung, Schuluniformen und Körperpflegeprodukten zum Einsatz – sie können jedoch nicht natürlicherweise abgebaut werden. Während einige von ihnen durch staatliche Vorschriften verboten wurden, sind andere noch weit verbreitet und ihre toxischen Auswirkungen noch nicht vollständig erforscht.
Die Chemikalien können auf unterschiedliche Weise in den Körper gelangen, z. B. beim Einatmen, über Nahrung oder Trinkwasser oder über die Haut. Es ist bekannt, dass sie negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie z. B. eine geringere Immunantwort auf Impfungen, eine beeinträchtigte Leberfunktion, ein geringeres Geburtsgewicht und ein erhöhtes Risiko für einige Krebsarten. Die Studie zeigte jedoch auch, dass Maßnahmen wie Abkochen und/oder Aktivkohlefiltration – in der Regel unter Verwendung eines Wasserfilters – die PFAS-Konzentrationen im Trinkwasser erheblich reduzieren können, wobei die Entfernungsraten je nach PFAS und Behandlungsart zwischen 50 und 90 % liegen.
Ob Roulette, Blackjack oder Pokern – Glücksspielsucht ist erheblich schädlicher als bisher angenommen, wie eine Studie im Lancet nun darlegt. So führt die Abhängigkeit von Glücksspiel zu schweren psychischen und physischen Schäden, zerstört Beziehungen, erhöht das Suizidrisiko und fördert Kriminalität sowie häusliche Gewalt. Die internationale Verfügbarkeit von Online-Casinos und Sportwetten verschärft das Problem. Weltweit sind 450 Millionen Menschen von den negativen Folgen des Glücksspiels betroffen, 80 Millionen davon leiden unter einer Glücksspielstörung. In Deutschland spielt fast jeder Dritte Glücksspiele – eine Störung oder ein problematisches Verhältnis dazu haben 4,3 Millionen Menschen; soziale Probleme erwachsen sogar jedem 13ten. Unter ihnen stellen sozial benachteiligte Gruppen den größten Anteil, da sie oftmals einen schlechteren Zugang zu Hilfsangeboten haben und in Ländern mit geringerer Regulierungsfähigkeit leben.
Die Kommission, die den Bericht verfasst hat, fordert strengere Maßnahmen, um die öffentliche Gesundheit besser zu schützen. „Jeder, der ein Mobiltelefon besitzt, hat heute 24 Stunden am Tag Zugang zu einem Casino in seiner Tasche“, sagt Heather Wardle von der Universität Glasgow, Co-Vorsitzende der Kommission. Durch gezielte Regulierungen und eine stärkere Kontrolle der Glücksspielindustrie sollen gefährdete Gruppen – insbesondere Kinder und Jugendliche – besser geschützt werden. Die Werbung für Glücksspielprodukte sollte reduziert und die Verfügbarkeit von Glücksspiel eingeschränkt werden. Zudem betont die Kommission die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit, Aufklärungskampagnen und zusätzlicher Hilfsangebote für Menschen mit problematischem Spielverhalten.
Das Norovirus ist eine der Hauptursachen für Durchfallerkrankungen weltweit und verursacht schätzungsweise 200.000 Todesfälle pro Jahr. Das Biotech-Unternehmen Moderna gab nun bekannt, dass in den USA der erste Teilnehmer im Rahmen der Nova-301-Studie zur Erprobung des experimentellen Norovirus-Impfstoffs mRNA-1403, behandelt wurde. Gleichzeitig startete die weltweite Rekrutierung von Probanden für die Studie. Die Phase-3-Studie ist als randomisierte, beobachterblinde, placebokontrollierte Studie konzipiert, die die Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität von mRNA-1403 untersucht. Dabei handelt es sich um einen trivalenten Impfstoff, der mRNA-Partikel enthält, die für mehrere virusähnliche Partikel (VLPs) kodieren, die die Oberflächenmerkmale von Noroviren nachbilden.
Geplant ist die Aufnahme von rund 25.000 Teilnehmern im Alter von 18 Jahren und älter, darunter etwa 20.000 Teilnehmer über 60 Jahre und 5.000 Teilnehmer zwischen 18 und 59 Jahren. Ziel der Studie ist es, die Fähigkeit des Impfstoffs zu prüfen, moderate bis schwere gastrointestinale Erkrankungen durch Noroviren zu verhindern. Der Fokus liegt dabei auf älteren Erwachsenen, die besonders gefährdet sind, schwere Krankheitsverläufe zu erleiden, die oft Krankenhausaufenthalte erforderlich machen.
Bildquelle: erstellt mit Midjourney