Das kardiorenal-metabolische Syndrom bezeichnet das Zusammenspiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen und Stoffwechselstörungen wie Typ-2-Diabetes. So kann zum Beispiel eine chronische Nierenkrankheit das Risiko für eine Herzinsuffizienz erhöhen und umgekehrt. Außerdem kommen chronische Nierenkrankheit und Herzinsuffizienz oft zusammen mit Typ-2-Diabetes vor.1,2
Daten aus Deutschland zeigen, wie häufig diese Erkrankungen gleichzeitig bei Patient:innen auftreten. Rund die Hälfte der Menschen mit Typ-2-Diabetes hat auch eine chronische Nierenkrankheit. Etwa 17 % der Patient:innen mit Nierenproblemen leiden zusätzlich an Herzinsuffizienz, und etwa 34 % der Menschen mit Herzinsuffizienz sind auch von Typ-2-Diabetes betroffen.3-9,a-d Das zeigt, wie häufig solche kombinierten Erkrankungen sind und wie wichtig es ist, dass man die Zusammenhänge im Blick behält.
Abbildung 1: Die Prävalenz der drei Erkrankungen chronische Herzinsuffizienz, chronische Nierenkrankheit und T2D in Deutschland.
Doch gerade für Patient:innen stellt die gleichzeitige Bewältigung mehrerer chronischer Erkrankungen eine anspruchsvolle Aufgabe dar. In der Regel sind die für sie verfügbaren Informationen auf eine einzige Erkrankung fokussiert, was die Suche nach Ratschlägen, welche alle gesundheitlichen Probleme berücksichtigen, als schwierig gestalten kann. Besonders widersprüchliche Empfehlungen verschiedener Quellen könnten für Verwirrung und Unsicherheit sorgen und dazu führen, dass Patient:innen nicht wissen, welcher Rat für sie der richtige ist.
Auch Ernährungsratschläge sind von dieser Problematik betroffen, denn die passende Ernährung stellt einen zentralen Aspekt in der Behandlung aller drei Erkrankungen dar:
Da die Nieren an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt sind, kann eine Nierenkrankheit durch die reduzierte Ausscheidung von Phosphat zum Beispiel Bluthochdruck, Ödeme und Knochenabbau begünstigen, die jedoch mithilfe einer gezielten Ernährung in Grenzen gehalten werden können10
Bei Diabetes hilft eine ausgewogene Ernährung, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Komplikationen vorzubeugen11
Obwohl es bei der chronischen Herzinsuffizienz keine spezifischen Diätvorschriften gibt, kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, Risikofaktoren wie einen Bluthochdruck und zu starkes Übergewicht zu verringern5,12
Für erwachsene Patient:innen mit mehreren Erkrankungen kann die Wahl der richtigen Lebensmittel besonders herausfordernd sein. Um dies zu vereinfachen, haben wir eine praktische Tabelle erstellt, die Ernährungsratschläge aus drei verschiedenen Patient:innenbroschüren zusammenführt und übersichtlich zeigt, welche Lebensmittel für die jeweiligen Erkrankungen geeignet sind.
Hier finden Sie außerdem Patient:innenbroschüren zum Download, die Ihnen detaillierte Informationen und hilfreiche Tipps zum Thema Ernährung und mehr bieten können:
Diese Ernährungstipps dienen als Leitfaden und können eine wertvolle Unterstützung in der Therapie sein. Es ist jedoch wichtig, dass vor jeder Ernährungsumstellung ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin stattfindet, um sicherzustellen, dass die Empfehlungen auf die individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Anforderungen der jeweiligen Person abgestimmt sind.
a Eigene Berechnung, basierend auf den in der Studie erhobenen Patient:innencharakteristika zur Anzahl der Patient:innen mit HF und T2D.4
b Eigene Berechnung, basierend auf den Prävalenzdaten aus der Nationalen Versorgungsleitlinie zur chronischen Herzinsuffizienz und dem zum Zeitpunkt der Erstellung veröffentlichten Bevölkerungszahlen Deutschlands. 5,6
c Eigene Berechnung, basierend auf den Erkenntnissen aus der zitierten Studie, dass ca. 50% der Studienpopulation mit T2D auch an einer CKD erkrankt waren. 7
d Eigene Berechnung, basierend auf den Erkenntnissen aus der zitierten Studie, dass 17,2% der US-basierten Studienpopulation mit CKD auch an einer chronischen HF erkrankt waren.8