Eine neuartige Brille soll sehbehinderten Menschen helfen, sich sicher und ohne andere Hilfsmittel fortbewegen zu können. Wie funktioniert das?
Das rumänische Tech-Start-up .lumen hat eine neuartige Brille entwickelt, mit der sich blinde und sehbehinderte Menschen sicher und unabhängig fortbewegen können – ganz ohne Blindenhund oder Gehstock.
Das ermöglicht eine neuartige Technologie namens PAD AI (Pedestrian Autonomous Driving). Ähnlich wie selbstfahrende Autos versteht und navigiert PAD AI die Umgebung eines Fußgängers in Echtzeit. Die Brille nutzt mehrere Sensoren und Kameras, um Hindernisse zu erkennen, Kreuzungen zu identifizieren und den Nutzer sicher zu seinem Ziel zu führen – sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten. Diese Informationen gibt die Brille – die optisch eher einem Headset ähnelt – über haptische Signale, wie leichten Druck oder Vibrationen weiter.
Die Signale geben dem Nutzer so Richtungsanweisungen, indem sie beispielsweise leicht nach links oder rechts „ziehen“. Dieses Prinzip ähnelt dem Ziehen eines Blindenhundes an der Leine, nur dass hier keine physische Bewegung, sondern haptische Signale verwendet werden. Die Brille ist auch dazu in der Lage, per Stimme Richtungen anzusagen, vor einem Hindernis zu warnen oder Schilder vorzulesen. Die Kommunikation funktioniert auch in die andere Richtung: Der Träger der Brille kann mit der Brille sprechen und sich z. B. im Supermarkt zur Milch leiten lassen.
Noch befindet sich die Brille laut Hersteller in einer „fortgeschrittenen Entwicklungsphase“. Ob und wann sie auf den Markt gebracht wird, ist noch nicht bekannt.
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