Hämorrhoiden gelten seit Langem als eine lästige und häufige Komplikation einer Schwangerschaft. Manche gehen sogar soweit und sagen, dass Hämorrhoiden die häufigste anorektale Erkrankung in der Schwangerschaft seien.1
In einer Studienpopulation in Serbien und Montenegro traten Hämorrhoiden sogar bei 85 % der Frauen während derer zweiten und dritten Schwangerschaft auf.2
Aktuelle Studienergebnisse lassen die Vorherrschaft der Hämorrhoidalleiden als die „Nummer Eins Beschwerde“ der Schwangerschaft wackeln. Diese Studien zeigen eine deutlich geringe Häufigkeit.3 Der Hintergrund für die Unterschiede werden unter anderem auf Fehldiagnosen zurückgeführt. Genauer werden Hämorrhoiden mit Marisken, Analvenenthrombosen oder Fissuren verwechselt, welche ebenfalls häufig während einer Schwangerschaft festgestellt werden.2,3
Auch die Beobachtung der Symptome nach der Geburt zeigte dabei, dass diese meist nach einigen Wochen ohne Behandlung verschwinden und damit dem Verlauf einer Perianalvenenthrombose ähneln und nicht den Symptomen von Hämorrhoidalleiden.
Somit ist nicht final geklärt, wie häufig Hämorrhoiden tatsächlich während der Schwangerschaft auftreten. Generell sind aber perianale Komplikationen eine verbreitete Beschwerde.3
Verschiedene Faktoren einer Schwangerschaft können die Entstehung analer Probleme fördern:3,4
Für Hämorrhoidalleiden stehen viele Therapieoptionen zur Verfügung.
Bei Schwangeren (und Stillenden) ist grundsätzlich eine zurückhaltende Anwendung von Medikamenten beizubehalten. Auch von einer Operation während der Schwangerschaft wird abgeraten und sollte nur nach Versagen der anderen Therapien in Betracht gezogen werden. Eine konservative Therapie mit Umstellung der Ernährung und Lebensgewohnheiten kann unter ganzheitlicher Betrachtung in der Behandlung von Hämorrhoidalleiden Anwendung finden.3
Referenzen: