Bei der Tour de France gilt wieder Maskenpflicht, Hausärzte beraten zur Organspende so viel wie noch nie und Kinderärzte empören sich über die aktuellen Erstattungs-Pläne zur RSV-Impfung. Diese News gibt’s im Schnelldurchlauf.
Seit Ende Juni empfiehlt die STIKO die Immunisierung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) mit Nirsevimab für alle Säuglinge (wir berichteten). Unklar war jedoch bislang die Erstattung. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) plant nun, die Impfung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung zu überführen. Allerdings gibt es dabei ein Problem:
Rechtlich gesehen handelt es sich bei dem Antikörper Nirsevimab nicht um eine Schutzimpfung, sondern um ein Medikament – und diese werden über die Versichertenpauschale abgerechnet. Die beträgt für bis zu Vierjährige derzeit 26,85 Euro pro Quartal. Eine Extra-Vergütung für die impfenden Mediziner soll es aber wohl nicht geben. Das bringt Kinder- und Jugendärzte auf die Palme. In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) erklärt der Präsident des BVKJ Dr. Michael Hubmann: „Was das BMG hier vorschlägt, ist unserer Meinung nach inhaltlich falsch. Die Versichertenpauschale ist für kurative Behandlungen da. Die RSV-Impfung ist eine Impfung und damit präventiv und muss anders als über die Versichertenpauschale vergütet werden.“
Gerade bei einer neueingeführten Impfempfehlung sei ein erheblicher Beratungsaufwand erforderlich. „Wie bei der Corona-Pandemie werden wir zusätzliche Impfsprechstunden außerhalb der regulären Öffnungszeiten einrichten müssen. Den dadurch entstehenden zeitlichen und wirtschaftlichen Mehraufwand können wir nur mit zusätzlichen Finanzmitteln stemmen. Alles andere ist für uns inakzeptabel“, so Hubmann.
Im Jahr 2023 haben deutsche Hausärzte insgesamt 3,77 Millionen Beratungsgespräche zu Organ- und Gewebespenden geführt. Das ist im Vergleich zu den 2,44 Millionen Gesprächen im Jahr 2022 ein deutlicher Anstieg. Das Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende, das am 1. März 2022 in Kraft trat, soll einen erheblichen Beitrag zu diesem Anstieg geleistet haben. Dieses Gesetz ermöglicht es Hausärzten, alle zwei Jahre eine extrabudgetäre Vergütung für Aufklärungsgespräche zur Organspende zu erhalten. Schon im ersten Monat wurden 200.000 Beratungen abgerechnet.
Von Vertragsärztinnen und -ärzten in den Jahren 2022 und 2023 vorgenommene Beratungen über Organ- und Gewebespenden. Credit: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)
Eine aktuelle Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) bestätigt, dass das Gesetz einen entscheidenden Einfluss auf die Beratungszahlen hatte. Dr. Dominik von Stillfried, Zi-Vorstandsvorsitzender, betont: „Der starke Anstieg von Beratungsgesprächen belegt, dass die Patientinnen und Patienten dem Thema Organspende große Bedeutung beimessen und die hausärztlichen Beratungen die Bereitschaft zur Organspende erhöhen können.“ Ziel der Beratungsgespräche ist es, potenzielle Ängste und Bedenken zu überwinden und den Patienten eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
Die Maskenpflicht ist wieder da! Wegen steigender COVID-Fälle haben die Veranstalter der Tour de France das obligatorische Tragen einer Maske beschlossen, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren. Die Maskenpflicht richtet sich hauptsächlich an Medienvertreter und gilt vor allem in Bereichen, in denen enger Kontakt zu Fahrern oder deren Teams besteht. Das sind Busparkplätze, Zielbereiche oder so genannte „Mixed Zones“.
Viele Teams hatten ihre Fahrer schon vor der Einführung der Maskenpflicht bei Start und im Zielbereich eine Maske tragen lassen. Nachdem es in den vergangenen Tagen aber zu immer mehr Ausfällen wegen COVID-Erkrankungen im Feld kam, reagierten nun auch die Organisatoren. Als erstes brach der Däne Michael Morkov das Rennen am Donnerstag wegen einer Infektion ab. Später folgten Juan Ayuso, Thomas Pidcock, Maxim Van Gils sowie Chris Harper. Ein positiver Test ist jedoch kein Ausschlussgrund, wie der britische Ex-Toursieger Geraint Thomas zeigte, der mit leichten Symptome an den Start der 14. Etappe ging.
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