Dekubitus - unser alter Bekannter, den man aber gar nicht so sehr wertschätzt. Er schleicht sich ein, wenn Patient:innen zu lange liegen oder sitzen und so das Gewebe aufgrund des Drucks nicht ausreichend versorgt werden kann. Besonders gefährdet sind Senior:innen, Langzeitpatient:innen und eigentlich alle, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Zu den größten Risikofaktoren gehören Immobilität, schlechte Durchblutung, Mangelernährung und nicht zu vergessen - Inkontinenz. Und obwohl wir das alles wissen, ist es nicht immer zu verhindern und zu vermeiden. In der deutschen Landzeitpflege liegt eine Prävalenz von 2 bis 5 % vor, in Krankenhäusern sieht es ganz ähnlich aus.1
Aber genug der Vorrede! Kommen wir zum Kern der Sache: Wo liegen die Dekubitus-Hotspots und auf welche Stellen sollte man in der Pflege daher besonders stark achten?
Grundsätzlich kann ein Dekubitus an jeder Stelle auftreten, an der Druck auf die Haut einwirkt, z.B. auch auf der Rückseite des Ohrs aufgrund eines Hörgeräts. Bevorzugt entsteht der Dekubitus aber an Stellen über einem Knochenvorsprung, die mit wenig Unterfettgewebe „gepolstert“ ist. Die folgenden Körperstellen sind besonders gefährdet – rund 95 % aller Dekubitalulzera kommen an diesen Stellen vor.
Abb. 1: Die häufigsten Dekubituslokalisationen.
Werden diese Stellen besonders gut gepflegt, beobachtet und bei frühen Warnzeichen rechtzeitig effektive Behandlungsmaßnahmen ergriffen, so lassen sich viel Schmerz und Mühe verhindern. Falls es aber doch zu der Entstehung eines Dekubitus kommen sollte, dann können Sie im Beitrag „Druckentlastung + Wundauflage: Ein starkes Team!“ nachlesen, wie man diesen effektiv behandeln kann.
Referenzen:
Tomova-Simitchieva T, et al. Gesundheitswesen. 2019; 81(06): 505-512