Tipps vom Tropen-Arzt: Diese 5 Helfer braucht ihr!

Tipps vom Tropen-Arzt: Diese 5 Helfer braucht ihr!Eine Reise in die Tropen ist für viele ein Lebenstraum – aber es lauern einige gesundheitliche Gefahren. Diese 5 Dinge solltet ihr und eure Patienten unbedingt dabeihaben.Sommer! Zeit die Welt zu entdecken – und tropische Länder haben ihre ganz eigene Faszination. Vibrierende, chaotische Städte wie ein eigenwilliger lebender Organismus, in denen Leben in all seinen Formen rund um die Uhr auf der Straße stattfindet. Ich tauche immer wieder voller Staunen ein in den Strudel aus Menschen, Gerüchen, fremden Sprachen und Kulturen. Und dann die Natur – endlose Regenwälder, exotische Tiere, Grün wohin man schaut. doccheck_-_08_gesundheits-gadgts_f_r_reisen_-_01_tropen_original.jpg

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In den Tropen gibt es viel zu entdecken – und einige Gefahren reisen immer mit.Bei all den unvergesslichen Eindrücken gibt es eine Schattenseite – und das sind immer wiederkehrende Ärgernisse, Bedrohungen und Gefahren. Vieles davon lässt sich mit guter Vorbereitung beherrschen. Heute stelle ich euch (neben der Reiseapotheke) meine Top-5-Gadgets vor, um auf Reisen gesund zu bleiben.MoskitonetzTropen = Insekten. Die Menge an vektorübertragenen Erkrankungen ist endlos lang. Neben ein paar impräventablen Erkrankungen wie Gelbfieber oder Dengue gibt es viele Krankheiten, die man am besten gar nicht erst bekommt – denn es gibt weder Impfung noch eine vernünftige Therapie. Ein gutes Moskitonetz ist Pflicht. Worauf muss man achten?

Netze mit 1-Punkt-Aufhängung sind am praktischsten. Irgendein Haken findet sich immer oder man spannt eine Schnur durchs Zimmer. Das Netz wird unten ringsum unter die Matratze gestopft. So schafft man sich einen geschlossenen Kokon und hält neben den Insekten auch andere unerwünschte Besucher wie Skorpione oder Spinnen fern.

Die Maschendichte muss eng genug sein, um neben normalen Stechmücken auch Sandfliegen (Überträger der Leishmaniose) abzuhalten. Die WHO empfielt 156 mesh (Maschen pro Inch). Je höher die Zahl, desto dichter – umso schlechter wird aber auch die Luftzirkulation.

Idealerweise ist das Netz imprägniert, z. B. mit Permethrin. Das verhindert, dass Insekten auf dem Netz überhaupt landen und durch den dünnen Stoff durchstechen. Viele gute Netze sind bereits vom Hersteller imprägniert, ansonsten kann man das durch kurzes Einlegen in Permethrin-Lösung selbst nachholen.

Kosten: 20–40 €

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WasserentkeimungSauberes Wasser ist einer der Schlüssel zur Gesundheit. Auf der anderen Seite werden viele teils gefährliche Krankheiten (z. B. Typhus und Leptospirose) über kontaminiertes Trinkwasser übertragen. Es ist daher ausgesprochen sinnvoll, sich im Notfall selbst sauberes Wasser zubereiten zu können.

Wasser sprudelnd für mindestens eine Minute abkochen tötet alles. Allerdings ist das keine Option für unterwegs.

Mein persönlicher Favorit sind UV-Pens, die wie ein großer Stift ins Wasser getaucht werden und mit ultravioletter Strahlung Bakterien, Parasiten und Viren zuverlässig abtöten. Mit wahlweise per USB-aufladbarem Akku (Powerbank mitnehmen!) oder wechselbaren Batterien hat man mobil, schnell und geschmacksneutral sicheres Trinkwasser. Zudem schont man die Umwelt, indem man den alltäglichen Plastik-Wasserflaschen-Wahnsinn etwas reduziert. Einzige Voraussetzung: Das Wasser muss weitestgehend klar sein.

Will man vollständig auf Nummer sicher gehen, kombiniert man UV-Licht mit einem kleinen Filter, um neben den Erregern gröbere Verschmutzungen und Giftstoffe zu entfernen

Kosten: 60–100 €Edelstahl-WasserflascheBei großer Hitze oder hoher Luftfeuchtigkeit steigt unser Flüssigkeitsbedarf enorm. Kommt dann noch körperliche Anstrengung dazu, kann der Bedarf auf bis zu 0,5–1 Liter pro Stunde ansteigen. Ich bin großer Fan von doppelwandigen Edelstahl-Trinkflaschen, die mehrere Vorteile bieten.

Man hat eine kompakte Flasche, in der man Wasser (z. B. per UV-Pen) einfach entkeimen kann.

Durch die Doppelwand halten kalte Getränke viele Stunden die Temperatur und sichern uns eine kühle Erfrischung.

Edelstahl ist hygienisch, einfach auszukochen und zu reinigen, widerstandsfähig und langlebig. Eine gute Flasche kann auch bei intensivem Gebrauch viele Jahre halten.

Kosten: 20–40 €SeidenschlafsackSchlafen bei Hitze ist ein Problem: Jede Schicht Kleidung ist einem bei 28°C und hoher Luftfeuchtigkeit zu viel, gleichzeitig exponiert man sich gegenüber Insekten und Zugluft. In manchen Unterkünften möchte man auch nicht direkt auf einer fragwürdigen Matratze schlafen. Seidenschlafsäcke sind die ideale Lösung.

Seidenschlafsäcke sind robust, haben ein geringes Packmaß und sind sehr leicht.

Die Seide ist angenehm kühl auf der Haut und wärmt gleichzeitig.

Man kann sie als alleinigen Schlafsack verwenden oder für kalte Nächte als hygienisches Inlay unter Decken oder in anderen Schlafsäcken.

Seidenschlafsäcke lassen sich gut mit Permethrin-Lösung imprägnieren und bieten dann zusätzlichen Insektenschutz.

Kosten: 30–100 €Sonnen- und InsektensprayBanal, aber unentbehrlich: Sonnen- und Insektenschutz in den Tropen.

Sonne: Je näher man dem Äquator kommt, desto intensiver wird die Sonneneinstrahlung. Teilweise bekommt man unter der Kleidung (!) einen Sonnenbrand. Eine größere Flasche Sonnencreme oder -spray Faktor 50+ mit UVA+UVB-Schutz gehört immer ins Gepäck, denn oft kann man vor Ort nur minderwertige oder überteuerte Creme kaufen.

Insektenschutz: Unbedeckte Haut wird sofort entdeckt und zerstochen, daher sind Insektensprays nahezu überlebenswichtig. Wirksam sind Repellents mit den Wirkstoffen DEET und Icaridin. Die Konzentration (üblich sind 10–50 %) bestimmt die Wirkdauer. Da die Tigermücken (Aedes) tagsüber stechen und Malaria-Mücken (Anopheles) nachts, muss man sich mindestens 2x pro Tag einsprühen.

Welche Reihenfolge? Erst Sonnenschutz direkt auf die Haut, dann das Insektenspray quasi als Tarnkappe gegen die lästigen Quälgeister.

Kosten: 10–20 € doccheck_-_08_gesundheits-gadgts_f_r_reisen_-_02_ausr_stung_original.jpg

Unentbehrlich auf Reisen: Mücken- und Sonnenschutz, Moskitonetz, Seidenschlafsack, Wasseraufbereitung und Edelstahl Thermo-Trinkflasche.

Mit dieser Ausrüstung verlieren auch wilde tropische Länder etwas von ihrem Schrecken. Und was sind eure unentbehrlichen Gesundheits-Tools auf Reisen? Schreibt es in die Kommentare!

Bildquelle: Getty images, unsplash