Am Gardasee verdirbt ein Norovirus-Ausbruch den Urlaub, Psoriasis und Zwangsstörungen hängen wohl eng zusammen und Corona-Impfungen erhöhen nicht das Risiko von Geburtsfehlern. Diese News gibt’s im Schnelldurchlauf.
Am Gardasee verdirbt ein Norovirus-Ausbruch aktuell so manchen Reisenden den Urlaub. In der Gemeinde Torri del Benaco wurden über 900 Infektionen registriert, mehr als 300 Pateinten mussten zur Behandlung ins Krankenhaus. Es wird vermutet, dass sich das Virus über verunreinigtes Trinkwasser verbreitet hat. Die Ortsverwaltung wies deshalb an, kein Leitungswasser zu trinken oder zum Essen zu nutzen. Wasser solle stattdessen im Supermarkt gekauft werden, Helfer verteilen zudem kostenloses Wasser an die 3.000 Bewohner der Gemeinde.
Als mögliche Ursache für die Verunreinigung werden die heftigen Regenfälle der letzten Wochen vermutet, die das Abwassersystem überlastet haben könnten. Zudem berichtete die Gesellschaft Azienda Gardesana Servizi, die für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde zuständig ist, dass es in der vergangenen Woche technische Probleme gab, weshalb nicht ausreichend Chlor dem Trinkwasser zugefügt wurde. Eine weitere Vermutung war, dass ein Aquädukt durch Fäkalien aus dem Gardasee verunreinigt wurde, weshalb am 29.06. vorsorglich ein Badeverbot ausgesprochen wurde. Die entnommenen Proben stützen diesen Verdacht allerdings nicht, weshalb das Badeverbot wieder aufgehoben werden soll.
In einer Studie mit über 250.000 Teilnehmern fanden Forscher heraus, dass Psoriasis und Zwangsstörungen eng zusammenhängen könnten. Die Daten zeigen, dass Menschen mit Psoriasis ein 1,5-fach erhöhtes Risiko haben, an einer Zwangsstörung zu erkranken. Diese Ergebnisse könnten sich auch auf die Zukunft der dermatologischen Praxis auswirken.
Dr. Jeffrey Cohen und sein Team vermuten, dass der Zusammenhang zwischen Psoriasis und Zwangsstörungen auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. So könnten typische Psoriasis-Symptome – wie chronischer Juckreiz und Schlafstörungen – die Entwicklung gewisser Zwangsstörungen begünstigen. Umgekehrt könnten aber auch gewisse Zwänge – wie übermäßiges Baden und Händewaschen – die Schuppenflechte verschlimmern. Außerdem könnten Entzündungen und die Immunreaktion des Körpers eine Rolle spielen. Beide Krankheitsbilder werden mit erhöhten Werten von Entzündungszytokinen wie IL-2, IL-6 und TNF-α in Verbindung gebracht.
Seit 2021 nutzt Cohen Daten aus dem All-of-Us-Programm und entdeckte weitere Zusammenhänge zwischen Hautkrankheiten und psychischen Störungen. Trotz dieser Erkenntnisse wird die psychische Gesundheit in der Dermatologie oft vernachlässigt. „In der Dermatologie sind wir nicht so gut darin, nach bestimmten psychischen Störungen zu fragen, die relevant sein könnten“, sagt Cohen. „Aber wenn wir sie erkennen […] könnten wir die Räder in Bewegung setzen, um sie gründlich zu untersuchen und – falls nötig – zu behandeln.“
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in JAMA Pediatrics, fand keine erhöhte Rate an strukturellen Geburtsfehlern bei Kindern, deren Mütter im ersten Trimester eine mRNA-Impfung zum Schutz vor COVID-19 erhielten. Die Forscher werteten die Daten von über 42.000 Schwangerschaften aus und untersuchten spezifische Defekte wie Neuralrohr-, Herz- und Nierenanomalien. Sie stellten fest, dass die Häufigkeit dieser Defekte in der geimpften Gruppe nicht höher war als in der ungeimpften. Sie traten in 1,48 % der Kinder von geimpften Müttern und in 1,41 % ohne Impfung auf (angepasste OR: 1,02; 95% KI 0,78–1,33).
Diese Ergebnisse sind besonders wichtig, da viele werdende Mütter weiterhin Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Impfungen während der Schwangerschaft haben. Die Studienautoren betonen, dass die Impfung ein wirksames Mittel ist, um das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen durch COVID-19 zu reduzieren und gleichzeitig die Gesundheit der Neugeborenen zu schützen.
Bildquelle: erstellt mit Midjourney