Die Diagnose einer Hyperkaliämie stellt für viele Hausärzt:innen eine Herausforderung dar, da die Hyperkaliämie oft unentdeckt bleibt, bis sie schwerwiegende Symptome verursacht. Bei Patient:innen mit Koinzidenzen wie chronischer Nierenkrankheit, Herzinsuffizienz oder Diabetes mellitus sowie ihrer Therapien besteht ein erhöhtes Risiko an einer Hyperkaliämie zu erkranken1, weshalb hier regelmäßige Kontrollen des Kaliumspiegels unabdingbar sind. Daher sind niedergelassene Ärzte und Ärztinnen die Hauptanlaufstelle für polymedizierte Patient:innen.
Da die Hyperkaliämie meist asymptomatisch verläuft, gibt es nur wenig unspezifische Symptome, die das Vorhandensein andeuten könnten. Die Einteilung des Kaliumspiegels erfolgt klassischerweise wie folgt:
Milde Hyperkaliämie
>5,0 – <5,4 mmol/l,
Mittelschwere Hyperkaliämie
>5,5 – <5,9 mmol/l
Schwere Hyperkaliämie
>6,0 – <6,4 mmol/l
Lebensbedrohliche Hyperkaliämie
>6,5 mmol/l2
Die Serumkaliumwerte werden mittels Routinekontrolle der Elektrolyte im Labor untersucht. Dafür kann entweder Blut innerhalb einer Routinekontrolle oder nach bestehendem Verdacht untersucht werden. Um Fehler bei der Probenentnahme und damit falsche Werte zu verhindern, gibt es einige Tipps und Tricks, die beachtet werden sollten.
Fehler bei der Kaliummessung können eine Hyperkaliämie verursachen, bei der der Serumkaliumwert fälschlicherweise erhöht ist.3 Dabei gibt es vielfältige Gründe für das Auftreten einer Pseudohyperkaliämie.
Werden diese Aspekte beachtet und vermieden, kann bereits in der Hausarztpraxis eine fehlerfreie Analyse durchgeführt werden. Zudem macht es Sinn eine simultane Messung der Laktatdehydrogenase (LDH) durchzuführen, da erhöhte LDH-Werte ein Indikator für die Hämolyse sein kann.10
Auch wenn die Diagnose einer Hyperkaliämie nicht immer einfach ist und oft der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht, kann die Einhaltung bestimmter Richtlinien und Maßnahmen bei der Blutentnahme Fehler bei der Kaliummessung vermeiden und somit eine genaue Diagnose ermöglichen. Die genannten präventiven Maßnahmen tragen dazu bei, die Patient:innenversorgung in der Praxis zu verbessern und das Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen zu minimieren.