Ein beliebtes rezeptfreies Nahrungsergänzungsmittel lässt Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit wieder besser laufen. Welches das ist, lest ihr hier.
Das rezeptfreie Nahrungsergänzungsmittel Nicotinamid-Ribosid, eine Form von Vitamin B3, erhöhte die Gehfähigkeit von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK), für die es nur wenige wirksame Behandlungen gibt. Nicotinamid-Ribosid ist ein Vorläufer für den essenziellen Stoff NAD, der im Körper eine wichtige Rolle bei Redoxreaktionen einnimmt, an vielen enzymatischen Abbauprozessen und der DNA-Reparatur beteiligt ist.
In einer randomisierten, doppelblinden Studie, erschienen in Nature Communications, rekrutierten Wissenschaftler 90 Personen mit einem Durchschnittsalter von 71 Jahren, die an pAVK litten, um die Auswirkungen von Nicotinamid-Ribosid (NR) zu testen. Die Teilnehmer wurden zufällig in Gruppen eingeteilt und erhielten entweder NR, NR kombiniert mit Resveratrol oder ein Placebo. Resveratrol ist eine Verbindung, die vor allem aus Rotwein bekannt ist, und möglicherweise die Wirkung von Nicotinamid-Ribosid verstärken könnte.
Nach sechs Monaten wurde die Gehstrecke im 6-Minuten-Gehtest gemessen, um die Effektivität der Behandlung zu bewerten. Die Ergebnisse zeigten, dass NR im Vergleich zum Placebo eine signifikante Verbesserung der Gehstrecke erzielte. Konkret erhöhte das Supplement die Gehstrecke um 7,0 Meter, während die Placebogruppe eine Verschlechterung von 10,6 Metern verzeichnete (Differenz zwischen den Gruppen: + 17,6 Meter). Resveratrol schien keine Auswirkungen auf die Ergebnisse zu haben.
Besonders bemerkenswert war der Effekt von NR unter den Teilnehmern mit hoher Therapieadhärenz, also jenen, die mindestens 75 % der Studienpillen eingenommen hatten. In dieser Gruppe verbesserte NR die Gehstrecke um beeindruckende 31,0 Meter und die Kombination aus NR und Resveratrol um 26,9 Meter im Vergleich zum Placebo.
„Das ist ein Hinweis darauf, dass Nicotinamid-Ribosid diesen Patienten helfen könnte“, sagt Christiaan Leeuwenburgh, Professor für Physiologie und Altern an der University of Florida und leitender Autor des Berichts der klinischen Studie. „Wir hoffen, eine größere Folgestudie durchführen zu können, um unsere Ergebnisse zu bestätigen.“
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