Ob erweitertes Impfangebot oder PTA-Vertretungen – Lauterbachs neue Pläne zur Apothekenreform brechen so einige Tabus. Das bringt die Apos auf die Palme.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat – wieder einmal zuerst den Medien und nicht den Betroffenen selbst – einen umfangreichen Entwurf zur Apothekenreform vorgelegt. Diese Reform soll darauf abzielen, die Apothekenstruktur in Deutschland zu modernisieren und flexibler zu gestalten, ist aber in mehreren Punkten vor allem eines: ein Tabubruch. Die Änderungen betreffen nämlich nicht nur die Betriebszeiten, die Vergütung und neue Dienstleistungen, sondern radikale Neuerungen: erfahrene PTA sollen künftig auch ohne Apotheker in der Apotheke arbeiten dürfen, zudem wird die Ausweitung der Impfungen in den Apotheken die Ärzteschaft nicht gerade zu Jubelstürmen veranlassen.
Überblick über die wesentlichen Punkte und die damit verbundenen Kontroversen:
Die Reform soll zum 1. Januar 2025 in Kraft treten, mit weiteren Anpassungen im Jahr 2026. Trotz der vorgesehenen Änderungen und Einsparungen bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die Apothekenlandschaft und die medizinische Versorgung in Deutschland langfristig auswirken werden. Gabriele Overwiening bezeichnete die angedachte Reform als „schädlich und eine verpasste Chance (...). Gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Apotheken ist das mehr als verantwortungslos”. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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