Die Hyperkaliämie ist eine potenziell lebensbedrohliche Elektrolytstörung, die durch zu hohe Kaliumwerte im Blut gekennzeichnet ist. Dabei handelt es sich um ein Problem, dass häufig wiederkehrend ist und sorgfältig behandelt werden muss. Ähnlich wie bei einigen Filmen, sollte die Hyperkaliämie keine Fortsetzung bekommen und besser ein Einzelfall bleiben. Ausführlichere Informationen zur Hyperkaliämie können Sie hier nachlesen.
Die Ursachen einer Hyperkaliämie sind vielseitig. Neben kardiorenalen Erkrankungen wie chronischer Nierenkrankheit, Herzinsuffizienz, Diabetes oder Hypertonie kann auch die prognoseverbessernde Therapie mit Renin-Angiotensin-Aldosteron-Inhibitoren (RAASi) eine Hyperkaliämie auslösen.1 Mit zunehmendem Schweregrad und zunehmender Anzahl von Komorbiditäten, steigt auch das Risiko einer erneuten Hyperkaliämie-Episode.2
Erkrankt ein*e Patient*in an einer Hyperkaliämie, wird häufig ein Kaliumbinder verabreicht, der nach Normalisierung der Serumkaliumwerte meistens schnell wieder abgesetzt wird. Wie eine Studie zeigt, erleiden rund 56,0 % der Studienteilnehmer:innen nach einem Hyperkaliämie-Ereignis innerhalb einer sechsmonatigen Follow-up-Phase mindestens ≥1 wiederkehrende Hyperkaliämie-Episode. Innerhalb des ersten Monats sind es sogar 37,4 % der Patient:innen.3
Die unten stehende Grafik zeigt, dass bei Patient:innen ohne eine langfristige Hyperkaliämie-Behandlung das Risiko für weitere Hyperkaliämie-Episoden steigt. Die Ergebnisse der Real-World-Studie REVOLUTIONIZE I demonstrieren, dass Hyperkaliämie bei Patient:innen mit chronischer Nierenkrankheit (CKD) im Stadium 3-4 ein chronischer oder wiederkehrender Zustand ist und, dass eine medizinische Ernährungstherapie (MNT) allein nicht ausreicht, um das Wiederauftreten zu verhindern.3 Im Durchschnitt erlitt mehr als die Hälfte der Patient:innen innerhalb von 45 Tagen mindestens eine weitere Hyperkaliämie-Episode. In 6 Monaten erkrankte ein*e Patient*in circa 2,6-mal an einer Hyperkaliämie. Die durchschnittliche Zeit zwischen aufeinander folgenden Hyperkaliämie-Episoden wurde mit jeder neuen Episode verringert.3
Ohne langfristige Hyperkaliämie-Behandlung wächst das Risiko für weitere Hyperkaliämie-Episoden4
Modifiziert nach 4. Beispielhafter Risikoverlauf bedingter Hyperkaliämie-Episoden bei CKD-Patient:innen (Stadium 3-4) und Herzinsuffizienz mit Hyperkaliämie. a
Neben der REVOLUTIONIZE I-Studie bestätigte eine weitere Studie, dass eine höhere RAASi-Dosis signifikant mit dem Wiederauftreten einer Hyperkaliämie assoziiert ist.5 Dabei besteht für Patient:innen mit einer stark verminderten eGFR ein höheres Rückfallrisiko, als für Patient:innen mit einer leichteren Einschränkung.6 Welchen Einfluss die RAASi-Dosierung auf die Hyperkaliämie hat und wie sich das Reduzieren oder Absetzen auswirken kann, können Sie hier nachlesen.
Daraus lässt sich schließen, dass eine langfristige Behandlung der zur Hyperkaliämie neigenden Patient:innen dringend erforderlich ist, um lebensbedrohliche Ereignisse wie Arrhythmien und Asystolien zu verhindern.7 Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine konventionelle Ernährungsumstellung allein nicht ausreicht und daher durch gut verträgliche und wirksame Therapien zur dauerhaften Senkung des Kaliumspiegels, wie z.B. moderne Kaliumbinder, ergänzt werden sollte.
a. Gemessen innerhalb von 6 Monaten nach einer angemessenen medizinischen Ernährung.