Wie bereits in den beiden vergangen Jahren, möchten wir Ihnen auch in diesem Jahr einen Überblick zu aktuellen Zahlen der Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) geben. Den DSO-Jahresbericht 2021 sowie 2022 haben wir Ihnen bereits vorgestellt, nun folgt eine Zusammenfassung des Jahresberichts 2023:
In der Organspendestatistik der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) konnte im Jahr 2023 in Deutschland ein leichter Anstieg der Organspenden als auch -transplantationen verzeichnet werden: Insgesamt wurden 3.646 Organe transplantiert, eine Zunahme von 274 Organen im Vergleich zu den 3.372 Transplantationen des Vorjahres.12.986 Transplantationen erfolgten nach einer postmortalen Spende, 658 Transplantationen fanden nach einer Lebendspende statt.1 Lediglich 2 Organe wurden nach Dominospende transplantiert.1
Im Vergleich zum Vorjahr ist 2023 die Anzahl der postmortalen Organspender*innen sowie postmortal gespendeten Organe gestiegen.1 Während die Anzahl an postmortalen Spender*innen 2022 bei 869 lag, wurden 2023 965 postmortale Spender*innen gezählt (+ 11 %).1 Die Anzahl an postmortal gespendeten Organen wuchs von 2.662 im Jahr 2022 auf 2.877 im Jahr 2023 (+ 8,1 %).1 Die Zahl an Organen pro Spender wurde damit für das Jahr 2023 auf 3 berechnet.1
Von den 2023 insgesamt 2.986 Organen, die nach postmortaler Organspende transplantiert wurden (in Deutschland sowie im Eurotransplant-Verbund entnommen),1 ist das am häufigsten transplantierte Organ die Niere, gefolgt von der Leber, dem Herzen und der Lunge (siehe Abbildung 1).1
Abbildung 1 Transplantierte Organe nach postmortaler Organspende in Deutschland 2023. Entnommen aus 1.
Im Dezember 2023 umfasste die Warteliste für alle Organe 8.716 Patient*innen.1 Den mit Abstand größten Anteil daran machten wartende Patient*innen für eine Niere aus.1 Gefolgt von Patient*innen, die auf eine Leber oder ein Herz warten (siehe Abbildung 2).1
Abbildung 2 Organspende-Warteliste in Deutschland am 31.12.2023.
Im Jahr 2023 erfolgte die Zustimmung zur Organspende in fast der Hälfte der Fälle auf Grundlage des schriftlichen oder mündlichen Willens des*der verstorbenen Spenders*Spenderin (43,6 %).145,2 % aller Zustimmungen für eine Organspende basierten auf dem vermuteten Willen des*der Spenders*Spenderin.1 Eine Entscheidung durch Angehörige, basierend auf ihren persönlichen Wertvorstellungen, kam seltener vor.1 Sie machten gerade einmal 11 % aller Zustimmungen aus.1
Im Falle einer Ablehnung der Organspende sahen die Verhältnisse anders aus.1 Bei lediglich ca. einem Viertel lag eine direkte Ablehnung durch den Verstorbenen vor (schriftlicher und mündlicher Wille 22,3 %).1 Den größten Anteil machten Ablehnungen basierend auf dem vermuteten Willen des*der Spenders*Spenderin aus (36,4 %), gefolgt von Entscheidungen durch Angehörige (34,1 %).1
Den vollständigen Jahresbericht der DSO können Sie hier nachlesen!
DSO: Deutsche Stiftung Organtransplantation
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