Die International Osteoporosis Foundation (IOF) veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Zahlen zur Versorgungssituation von Osteoporose-Erkrankten. Für Europa wird die sog. Scorecard for Osteoporosis in Europe (SCOPE) publiziert, die wesentliche Indikatoren zur Versorgungslage enthält und die Situation mit dem vorherigen Erhebungszeitraum vergleicht. Der SCOPE-Bericht zeigt, dass die Osteoporose die nationalen Gesundheitssysteme weiterhin stark belastet.1
Die letzte Auswertung, die Daten bis 2019 berücksichtigt, zeigte für Deutschland eine enorme Behandlungslücke auf:2
Geschätzte Anzahl Osteoporose-Betroffener
Ca. 5,7 Mio.
Neue Fragilitätsfrakturen in 2019
831.000
Geschätzter Anstieg Fragilitätsfrakturen 2019-2034
+ 16,4 %
Direkte Kosten bestehender und neuer osteoporotischer Frakturen
EUR 13,8 Milliarden (entspricht 3,7 % der nationalen Gesundheitsausgaben)
Behandlungslücke (Anteil der Frauen mit hohem Frakturrisiko, die nicht behandelt wurden)
76 %
Mit lediglich einer behandelten von vier Frauen, die für eine Osteoporose-Therapie infrage kommen, liegt Deutschland im europäischen Vergleich nur auf Rang 16 von 29 Ländern – gleichzeitig wurden die Verfügbarkeiten von chirurgischer Versorgung nach Fraktur, Knochendichtmessungen und nationalen Leitlinien grundsätzlich als vergleichsweise gut bewertet.2 Weniger positiv schnitt Deutschland allerdings hinsichtlich gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen ab.2
Der Bericht gibt allerdings auch Anlass zur Hoffnung: Gegenüber 2010 ließ sich im Trend eine Verbesserung der Versorgungssituation erkennen2 – auch wenn es weiterhin viel zu tun gibt. Erste positive Veränderungen zeigten sich zum Beispiel in den Scores für den Zugang zu Knochendichtemessungen und für die Priorisierung der Osteoporose-Versorgung in der Gesundheitspolitik.2,3
DE-DA-2400263