Die meisten Patientinnen sind im Nachhinein mit der endokrinen Therapie zufrieden, der Weg dorthin kann jedoch, in erster Linie aufgrund von Nebenwirkungen, steinig sein. Die Gespräche zwischen der Patientin und dem Arzt oder der Ärztin entscheiden, ob die Patientin sich gut informiert fühlt und motiviert ist, die endokrine Therapie zuverlässig einzunehmen. Das Wissen über die Vorteile der endokrinen Therapie ist es, was die Patientinnen dazu bringt, die Behandlung fortzusetzen. Die Therapieadhärenz Ihrer Patientinnen liegt somit unter Anderem in Ihrer Hand. Sie haben in den Patientinnengesprächen die Möglichkeit, Ihre Patientinnen durch Aufklärung über Nebenwirkungen und Risikominderung besser zu unterstützen.
Wie sieht die Lage um das Erstgespräch zwischen Patientin und ihrem Arzt/ ihrer Ärztin aus? Wir geben ein kurzes Resümee:
Beim ersten Gespräch erfahren die Patientinnen, dass die endokrine Therapie Hormone blockiert, damit der Krebs möglichst nicht wiederkommt. Außerdem erklärt die medizinische Fachkraft, dass durch diese Blockade das Krebswachstum verlangsamt oder gestoppt werden kann. Zwei Drittel der befragten Patientinnen sind zufrieden mit den Gesprächen, die sie mit ihren Behandler:innen führen. Bemerkenswert ist, dass 90 % der Patientinnen im Stadium II sich motiviert fühlen, die Behandlung fortzusetzen, um das Risiko eines erneuten Auftretens zu verringern. 93 % der befragten Patientinnen gaben sogar an, die Vorteile der endokrinen Therapie verstanden zu haben.
Wie lässt sich das Gespräch möglichst an die Bedürfnisse der Patientinnen optimieren. Welche Gesprächsführung scheint bei den Patientinnen gut zu funktionieren?
Laut einer Umfrage verwenden einige Ärzte und Ärztinnen verschiedene Analogien, z. B. zu Autos. Ein Vergleich, der beschreibt, dass die endokrine Therapie das Tumorwachstum "bremsen" kann. Auf diese Weise soll den Patientinnen die Wirkweise der Therapie besser verständlich gemacht werden. Die Dauer und der Grund für die endokrine Therapie werden zuerst besprochen, während Nebenwirkungen und bestimmte Medikamente häufiger in späteren Gesprächen näher besprochen werden. Im Erstgespräch werden tendenziell mehr Themen als in den Folgegesprächen adressiert. Mögliche Nebenwirkungen werden zwar betont, jedoch auch die Sicherheit und die Verträglichkeit der endokrinen Therapie hervorgehoben.
Brustkrebspatientinnen können sich im Stadium II somit in Gesprächen gut zur Therapie abholen lassen. Sprechen Sie mit Ihrer Patientin dieselbe Sprache, dann stehen die Chancen für ein beiderseitiges Verständnis gut. Die Adhärenz gerät gleichzeitig nicht aus dem Fokus.
Das Thema Nebenwirkungen steht bei der Brustkrebstherapie wie ein großer Elefant im Raum, es gibt viele Tipps und Empfehlungen, um diese zu lindern. Im Beitrag Hilfe bei Nebenwirkungen fassen wir ein paar spannende Tricks für Sie zusammen.