Das metabolische Syndrom ist zu einer der größten Gesundheitsrisiken der heutigen Gesellschaft geworden.1 Besonders stark übergewichtige Menschen sind gefährdet, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln.2 Doch was ist unter einem metabolischen Syndrom zu verstehen und wie kann dagegen vorgegangen werden? Hier erfahren Sie mehr darüber!
Als metabolisches Syndrom wird das gemeinsame Auftreten bestimmter Krankheitsbilder bezeichnet. Dazu gehören bauchbetontes Übergewicht (abdominelle Adipositas), Bluthochdruck (Hypertonie), erhöhter Blutzucker (Hyperglykämie) und eine Fettstoffwechselstörung (Dyslipoproteinämie).3 Zur Diagnosestellung müssen mindestens drei der folgenden fünf Messwerte von der Norm abweichen: Taillenumfang, Triglyzeride, High-Density-Lipoprotein(HDL)-Cholesterin, Blutdruck und Nüchternblutzucker. Zu den jeweiligen Referenzwerten existieren verschiedene Angaben. Die international am häufigsten benutzten Definitionen stammen von der American Heart Association (AHA) bzw. dem National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI) und der International Diabetes Federation (IDF).4
♂ > 102 cm
♀ > 88 cm
≥ 94 cm
≥ 80 cm
> 150 mg/dl
oder Lipidsenker
♂ < 40 mg/dl
♀ < 50 mg/dl
oder Medikament
< 40 mg/dL (1,03 mmol/l)
< 50 mg/dL (1,29 mmol/l)
≥ 130 mmHg SBP
≥ 85 mm Hg DBP
oder Antihypertensiva
≥ 130 mmHg
≥ 85 mmHg
≥ 100 mg/dL
oder Antidiabetika
Tab. 1: Definitionen des metabolischen Syndroms nach American Heart Association (AHA) bzw. dem National Heart, Lung and Blood Institute (NHLBI) und der International Diabetes Federation (IDF). Modifiziert nach 4.
In Deutschland sind etwa 20 % der Menschen betroffen, wobei die Prävalenz im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf bis zu 40 % steigt.2
Ein Kennzeichen des metabolischen Syndroms ist ein bauchbetontes Übergewicht, auch viszerale oder abdominelle Adipositas genannt. Es handelt sich dabei um eine übermäßige Ansammlung von Fett in der Bauchhöhle.5 Da dies zunächst keine Beschwerden verursacht, bleibt das metabolische Syndrom häufig so lange unentdeckt, bis Komplikationen oder Folgeerkrankungen auftreten.2
Jeder einzelne Faktor des metabolischen Syndroms kann das Risiko für Arteriosklerose erhöhen. Beim Zusammentreffen all dieser ist die Gefahr für kardiovaskuläre Erkrankungen nochmal deutlich gesteigert.6 Dies kann hin bis zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.2 Aufgrund des zu hohen Blutzuckerspiegels und der damit einhergehenden Insulinresistenz haben Menschen mit metabolischem Syndrom ein fünffach höheres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.7 Darüber hinaus könnten auch die Nieren geschädigt werden. Weitere Folgeerkrankungen stellen eine nicht-alkoholische Fettleber, aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Alzheimer dar.2
Die gute Nachricht lautet: All diesen Risikofaktoren des metabolischen Syndroms kann vorgebeugt werden! Ermuntern Sie daher Ihre Patientinnen und Patienten zu einem gesunden Lebensstil, um das Risiko für Adipositas-assoziierte Krankheiten zu minimieren. Übergeordnetes Ziel hierbei sollte eine Gewichtsreduktion sein.4 So kann bereits ein Gewichtsverlust um 5–10 % das kardiovaskuläre Risiko um 25–40 % senken.8 Zu den wichtigsten Veränderungsmaßnahmen gehören daher regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Dabei sollte speziell auf die Vermeidung von gesättigten Fettsäuren und Zucker geachtet werden. Im Rahmen einer Lebensstilveränderung unterstützt formoline L112 zusätzlich eine Gewichtsreduktion und das Gewichthalten. Auch der Verzicht auf Alkohol und Rauchen hat einen positiven Einfluss auf das metabolische Syndrom.2 Diese vorbeugenden Maßnahmen können Ihren Patientinnen und Patienten zudem helfen, bereits bestehende Symptome abzumildern.5
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Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) e.V. Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur „Prävention und Therapie der Adipositas“. https://register.awmf.org/assets/guidelines/050-001l_S3_Adipositas_Pr%C3%A4vention_Therapie_2014-11-abgelaufen.pdf Zuletzt aufgerufen: Mai 2024.
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dabinfo, das Diabtesinformationsportal. Was ist das Metabolische Syndrom? https://www.diabinfo.de/vorbeugen/faktencheck/was-ist-das-metabolische-syndrom.html Zuletzt aufgerufen: Mai 2024.
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