Eine Studie von Bayer HealthCare zeigt neue Trends in Deutschland auf: Patienten sind, abhängig vom Alter, mehr oder weniger mit dem Gesundheitssystem zufrieden. Teure Arzneimittel werden in gewissem Maße akzeptiert, um den Forschungsstandort zu erhalten.
Im Auftrag von Bayer HealthCare hat die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage vorgelegt. Meinungsforscher wollten herausfinden, wie Patienten verschiedene Aspekte des Gesundheitssystems bewerten. Insgesamt sind 16 Prozent mit der Versorgung sehr zufrieden und weitere 55 Prozent zufrieden – also fast drei Viertel aller Befragten. Je nach Alter und Bildung zeigen sich teils deutliche Unterschiede.
Besonders niedrig ist der Anteil zufriedener Patienten in den Altersgruppen 60 plus (72 Prozent) und 45 bis 60 (65 Prozent) – im Vergleich zu 86 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen. Hier bleibt anzumerken, dass ältere Semester häufiger mit Krankenkassen, Ärzten oder Apothekern in Kontakt kommen, sprich Stärken und Schwächen am eigenen Leibe spüren. Bei der Ausbildung offenbaren sich die nächsten Unterschiede: Menschen mit Abitur oder Studium gaben die besten Bewertungen ab (81 Prozent Zufriedenheit), im Vergleich zu 72 Prozent bei mittlerem Schulabschluss und 64 Prozent mit Hauptschule.
Bayer HealthCare berichtet weiter: „Hohe Zustimmung für angemessene Preise“. Bei genauerer Analyse mag man solche Interpretationen teilweise infrage stellen: Rund 51 Prozent stimmten der Aussage zu, es sei „wichtig, dass die Arzneimittelindustrie angemessene Preise erzielt, damit sie teure Forschung auch langfristig finanzieren kann“ - und 46 Prozent waren nicht dieser Meinung. Zu den Befürwortern gehörten vor allem Befragte mit Abitur oder Studium oder Jugendliche und junge Erwachsene. Ob hier wirklich von einer „guten Basis“, wie Frank Schöning, Geschäftsführer der Bayer Vital GmbH kommentiert, gesprochen werden kann, ist fraglich.
Forsa wollte darüber hinaus noch wissen, wo sich Patienten über das Thema Schlaganfall informieren. Gespräche mit Heilberuflern standen hoch im Kurs (82 Prozent). Dann folgen mit Abstand Fernsehsendungen (60 Prozent), Flyer (54 Prozent), Online-Medien (53 Prozent) und Zeitungen beziehungsweise Zeitschriften (50 Prozent).