Pankreas-Ca: Da gibt’s doch ’ne Impfe!

Pankreas-Ca: Da gibt’s doch ’ne Impfe!Bei der Therapie des aggressiven Pankreaskarzinoms braucht es dringend neue Tricks. Ein mRNA-Impfstoff zeigt jetzt sein Können.

Neue Ergebnisse aus der Biontech-Forschungsküche lassen aufhorchen: Ihr neuester mRNA-Impfstoff gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs – einem der aggressivsten und tödlichsten Krebsarten – konnte bei Patienten eine über 3 Jahre anhaltende Immunantwort auslösen und das Rezidivrisiko senken. Die Ergebnisse wurden in einer Präsentation auf der Jahrestagung 2024 der American Association for Cancer Research (AACR) vorgestellt.Der Impfstoff, der auf einer individualisierten mRNA-Plattform basiert, ist in der Lage, Neoantigene zu erkennen, die speziell von Krebszellen produziert werden. Damit erhält das Immunsystem eine speziell auf Patientenbedürfnisse zugeschnittene Waffe, um verbliebene Krebszellen nach einer Operation zu jagen.

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Neue Tricks gebraucht!Und das scheint zu funktionieren, wie die Drei-Jahres-Daten der Phase-1-Studie mit dem Immuntherapiekandidaten Autogene Cevumeran vermuten lassen: 8 von 16 Patienten mit chirurgisch entferntem duktalem Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse (PDAC) zeigten eine nachhaltige T-Zell-Antwort, die mit einem verlängerten rückfallfreien Überleben verbunden war. Die Prognose könnte sich für einige Patienten dadurch also deutlich verbessern. Und neue Tricks sind bei PDAC dringend nötig: Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt gerade mal bei 8 bis 10 %, und fast 80 % der Patienten bekommen nach einer OP ein Rezidiv.

Die Ergebnisse auf einen Blick:

Bei 8 von 16 Patienten führte der Impfstoff zu einer Immunantwort, wobei eine hohe Anzahl von T-Zellen gebildet wurde, die spezifisch auf die kodierten Neoantigene ausgerichtet waren.
98 % der durch den Impfstoff induzierten T-Zellen, die gegen spezifische Neoantigene auf dem Tumor gerichtet waren, traten de novo auf (vor der Impfung weder im Blut noch im Tumor oder im angrenzenden Gewebe nachweisbar).
Über 80 % der induzierten T-Zellen konnten bei Patienten mit einer Immunantwort noch bis zu 3 Jahre nach der Verabreichung nachgewiesen werden.
Bei 6 von 8 Patienten, die nach der Impfung eine Immunantwort zeigten, trat während des 3-jährigen Nachbeobachtungszeitraumes kein Rezidiv auf.
Bei 7 der 8 Patienten, die während der Studie keine Immunantwort zeigten, kam es zu einem Rezidiv.

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass unser [Impfstoff-Kandidat] die Aktivierung zytotoxischer T-Zellen fördern kann und das Potenzial hat, verbliebene Tumorherde in frühen Krankheitsstadien zu eliminieren und so ein Wiederauftreten zu verzögern oder zu verhindern”, erklärt Özlem Türeci, Chief Medical Officer und Mitgründerin von Biontech in einer Pressemitteilung. Eine laufende Phase-2-Studie soll nun zeigen, ob die vielversprechenden Ergebnisse auf eine breitere Patientengruppe übertragbar sind und den derzeitigen Behandlungsstandard herausfordern können. Bildquelle: Ave Calvar, Unsplash