Es geht wieder aufwärts: Laut Zahlen von IMS Health verbuchten öffentliche Apotheken im Mai ein Absatzplus von drei Prozent. Nach Einbrüchen durch die milde Grippesaison Anfang 2014 entspannt sich die Lage geringfügig.
Neue Wirtschaftsdaten von IMS Health: Im Mai 2014 wuchs der Umsatz im Apothekenmarkt um 14 Prozent (2,4 Milliarden Euro), und der Absatz erhöhte sich um drei Prozent (122 Millionen Packungen). Als Erklärung des Umsatzzuwachses sieht das Beratungsunternehmen vor allem niedrigere Herstellerzwangsabgaben bei patentgeschützten, festbetragsfreien Präparaten. Ein Kritikpunkt bei entsprechenden Zahlen: Diesen Mai gab es in sieben Bundesländern einen Arbeitstag mehr als in 2013.
Ein paar Details zu den Marktdaten: Hinsichtlich des Umsatzes führten in den ersten fünf Monaten Immunsuppressiva (plus 34 Prozent), TNF-Inhibitoren (plus 25 Prozent), Virustatika bei HIV-Infektionen (plus 17 Prozent) und Antiepileptika (plus 11 Prozent). Auch hier weist IMS Health auf gesunkene Zwangsrabatte hin. Bei den Spitzenreitern nach Absatz gab es von Januar bis Mai teils drastische Einbrüche. Das Beratungsunternehmen nennt Analgetika (minus 6 Prozent), topische Schnupfenmitteln (minus 5 Prozent) und Expektorantien ohne antiinfektive Komponente (minus 27 Prozent) aus. Ganz klar, die milde Grippesaison schlug auch betriebswirtschaftlich zu Buche.
Bei rezeptpflichtigen Präparaten erhöhte sich der Umsatz im Mai um 15 Prozent – vor allem durch niedrigere Zwangsabschläge der Hersteller. Der Absatz bewegte sich moderat um drei Prozent nach oben. Bei OTCs gab es nach Verlusten zu Jahresbeginn erstmals wieder schwarze Zahlen (Umsatz: plus 6 Prozent, Absatz plus 2 Prozent). Heiß begehrt sind derzeit Wundheilmittel und Schlaf- beziehungsweise Beruhigungsmittel.
Ein Fazit: Durch niedrigere Herstellerzwangsrabatte sind Einsparungen gesetzlicher Krankenkassen um 40 Prozent gesunken. Apothekenabschläge bescherten GKVen jedoch plus fünf Prozent, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Damit entlasteten Apotheken und Hersteller Kostenträger von Januar bis Mai um insgesamt 1,2 Milliarden Euro.
Bei Versandapotheken berichtet IMS Health ebenfalls von interessanten Tendenzen. Deren Umsatz stieg im Mai um 10 Prozent, wobei sich eklatante Unterschiede zeigen. Während OTCs nach wie vor ein Motor des Wachstums sind (Umsatz plus 16 Prozent), brachen Rx-Präparate weiter ein (minus 4 Prozent).