Forscher haben eine neue Methode entwickelt, um HIV leichter aus Proben zu isolieren und damit eine Infektion besser feststellen zu können. Wie das geht, lest ihr hier.
„Die präsentierte Methode erlaubt es, Viruspartikel effizient einzufangen, zu isolieren und zu konzentrieren, was eine Steigerung der Empfindlichkeit bestehender Diagnosetools und Analysetests ermöglichen kann“, erläutert Prof. Bernd Abel vom Institut für Technische Chemie der Universität Leipzig. Die verwendeten Nanofibrillen basieren auf dem Peptid EF-C. EF-C ist ein Peptid aus 12 Aminosäuren, das sich beim Auflösen in polaren Lösungsmitteln sofort zu nanoskaligen Fibrillen zusammenfügt. Diese können auch auf magnetische Partikel aufgebracht werden.
Das Bild zeigt mit Peptid-Nanofibrillen beschichtete Magnetkügelchen, die HIV-Partikel auf ihrer Oberfläche binden. Credit: Dr. Torsten John
„Unsere Arbeit zeigt exemplarisch für das EF-C Peptid, wie Peptidfibrillen an magnetischen Partikeln eine ganz neue Funktionalität haben können – das mehr oder weniger selektive Binden von Viren. Ursprünglich waren Fibrillen dieser Art eher im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen bekannt“, ergänzt der Co-Erstautor der Studie Dr. Torsten John.
„Die Erhöhung der lokalen Konzentration und die Isolierung von Viren aus Proben sind entscheidend für die Steigerung der Empfindlichkeit in der Diagnostik viraler Infektionen“, erklärt Münch. Die Forscher aus Ulm und Leipzig haben eine solche Methode zur Konzentration und Isolierung von HIV-Partikeln vorgestellt. Sie zeigen in ihrer Studie, wie PNFs effektiv zur Trennung von HIV-Partikeln aus Lösungen eingesetzt werden können, ohne auf eine Zentrifugation angewiesen zu sein. Diese innovative Methode nutzt spezielle Magnetkügelchen, um Viruspartikel gezielt zu binden und magnetisch zu trennen, wodurch ihre Aktivität und ihre Infektionsfähigkeit erhalten bleibt. Das spielt etwa für neue gentechnologische Verfahren eine Rolle.
Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der neuen Methode für die Forschung und Diagnostik von HIV sowie für weitere Anwendungen in der Virusforschung. Durch die Verbesserung der Effizienz bei der Konzentration und Isolierung von Viruspartikeln könnten diese Technologie und das neue Hybridmaterial dazu beitragen, die Diagnostik von Infektionen und die Überwachung von Resistenzen zu verbessern.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Universität Leipzig. Die Originalpublikation haben wir euch hier verlinkt.
Bildquelle: Dan Cristian Pădureț, Unsplash