Es gibt sie – die Kunden, die einen zweiten und dritten Anlauf brauchen, um den Medikationsplan richtig umzusetzen. Dafür sind wir auch gern da, aber manchen Menschen kann man einfach nicht helfen.
Die meisten Verhütungspillen funktionieren so, dass man 21 Tage lang täglich 1 Pille nimmt, dann 7 Tage Pause macht und dann wieder die Pille nimmt …
Das heißt, wenn ich die Pille jeweils an einem Montag anfange zu nehmen, nehme ich sie bis zu einem Sonntag ein; mache dann Pause (mitzählen): Montag (1), Dienstag (2), Mittwoch (3), Donnerstag (4), Freitag (5), Samstag (6) und Sonntag (7); und fange dann am gleichen Wochentag wieder an – einem Montag.
Ich denke, das ist wirklich nicht so schwer zu begreifen. Aber nachdem ich obiges Konzept einer Kundin dreimal mit unterschiedlichen Formulierungen und noch einmal durch Aufmalen demonstriert habe und das immer noch nicht bei ihr angekommen ist, fange ich an, zu verzweifeln.
Darauf gekommen, dass sie es nicht richtig nimmt, bin ich übrigens, als sie auf meine Frage, ob sie mit der Einnahme zurechtkommt, ihre Agenda zeigte, in der sie fein säuberlich vermerkt hat, wann sie mit der Pille aufhört und wieder anfängt. Weil das immer an einem anderen Wochentag war, bin ich schnell darauf gekommen, dass sie die eigentlich einwöchige Einnahmepause jeweils nur 6 Tage lang einhält. Gut, das ist von der Wirkung her nicht so tragisch (besser eine zu kurze Pause als eine zu lange), aber das macht es
Immer wieder erstaunlich, was dabei herauskommt, wenn man nachfragt. Auch wenn jemand etwas schon länger hat, heißt das nicht, dass immer alles ok ist.
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