Eine neuartige orale Hormontherapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Prostatakrebs in Kombination mit Strahlentherapie. Welche Patienten davon profitieren, lest ihr hier.
Eine hochwirksame Studie unter der Leitung von M.D. Daniel Spratt zeigt die Sicherheit und Wirksamkeit einer neuartigen oralen Hormontherapie (Relugolix) in Verbindung mit einer Strahlentherapie. Diese soll zur Behandlung von Männern mit lokalisiertem und fortgeschrittenem Prostatakrebs eingesetzt werden. Die Studie ist in JAMA Oncology veröffentlicht.
Diese Untersuchung, die eine Analyse auf individueller Patientenebene aus zwei multinationalen randomisierten klinischen Studien umfasst, zeigt die Fähigkeit von Relugolix – sowohl in der Kurzzeit (24 Wochen) als auch in der Langzeittherapie (48 Wochen). Sie hilft dabei, einen niedrigen Testosteronspiegel zu erreichen und aufrechtzuerhalten. An den Studien nahmen insgesamt 260 Männer teil, die die Hormontherapie zusammen mit einer Strahlentherapie erhielten. Dabei zeigten sich signifikante Kastrationsraten mit Relugolix von 95 % bzw. 97 % für die Kurzzeit- und die Langzeittherapie.
„Bemerkenswert ist, dass Relugolix im Vergleich zu herkömmlichen Therapien eine schnellere Rückkehr zum Ausgangswert des Testosteronspiegels zeigte, ein entscheidender Aspekt für die Lebensqualität der Patienten nach der Behandlung. Diese schnelle Erholung könnte die nachteiligen Auswirkungen einer langfristigen Testosteronsuppression, wie kardiovaskuläre Risiken und eine Verringerung der Knochendichte, erheblich reduzieren“, so Spratt.
Spratt und seine Kollegen wiesen zum ersten Mal nach, dass es keinen Unterschied zwischen Leuprolid, einem LHRH-Agonisten, und Relugolix in Bezug auf die Zeit bis zum Auftreten von kastrationsresistentem Prostatakrebs, einer nahezu immer tödlich verlaufenden Form der Krankheit, gab.
Darüber hinaus war das Sicherheitsprofil von Relugolix konsistent, da nur ein geringer Prozentsatz der Teilnehmer schwere unerwünschte Wirkungen zeigte. Dies positioniert Relugolix als eine potenziell sicherere Alternative zu bestehenden Therapien, insbesondere für Patienten mit vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankungen.
Die Ergebnisse der Studie untermauern die Sicherheit und Wirksamkeit von Relugolix in Kombination mit einer Strahlentherapie. Angesichts der oft begrenzten Dauer der Hormontherapie, die bei einer Strahlentherapie eingesetzt wird, ist Relugolix eine sehr attraktive Behandlungsoption für Männer. Die Forschung von Spratt unterstreicht nicht nur die Bedeutung der Weiterentwicklung kombinatorischer Therapieansätze zur Behandlung von Prostatakrebs, sondern auch das Potenzial oraler Therapien in der Onkologie.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums Cleveland Medical Center. Die Originalpublikation findet ihr hier.
Bildquelle: Diana Polekhina, Unsplash