Die psychische Belastung durch eine (Brust-)Krebsdiagnose ist enorm und wird durch Außenstehende meist unterschätzt. Immerhin richtet sich eine Krebstherapie in erster Linie auf die Bekämpfung der physischen Auswirkungen, d.h. auf die Therapie von Tumoren oder Metastasen. Die psychische Gesundheit kommt dadurch häufig zu kurz.
Um die Lebensqualität so gut wie es geht zu erhalten, müssen die physische und psychische Gesundheit gleichermaßen beachtet werden. Für die Steigerung der psychischen Gesundheit kommen verschiedene Entspannungsverfahren in Frage, die auch zu einer Verbesserung der eigenen Einstellung und der Selbstwirksamkeit beitragen können. Darunter fällt z. B. Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung.
Yoga z. B. kann den Lymphabfluss unterstützen und so Lymphödemen nach der Entfernung von Achsellymphknoten vorbeugen oder diese lindern. Auch stärkt Yoga den Körper und kann dabei helfen die innere Balance zu finden sowie Stress und Ängste abzubauen. Das Achtsamkeitstraining zeigt sich bei Brustkrebspatientinnen ebenfalls effektiv, um nachhaltig Depressionen nach der Erkrankung zu verbessern, Angst zu lindern oder Erschöpfung zu reduzieren.
Ein weiterer Ansatz ist das autogene Training, bei dem sich die Teilnehmenden Körperempfindungen und Gefühle so deutlich vorstellen, dass der Körper darauf reagiert. Autosuggestive Sätze werden erlernt, damit sich verschiedene Körperbereiche entspannen, z. B. „Mein ganzer Körper ist schwer“. Diese Sätze wiederholt man mehrmals, damit eine innere Ruhe oder Gelassenheit entsteht. Bei allen Methoden kommt es jedoch auf die Regelmäßigkeit der Aktivitäten an, um langfristig von den Vorteilen zu profitieren.
Wichtig zu betonen ist, dass die unterschiedlichen Übungen das Wohlbefinden, nicht aber die Heilungschancen steigern kann. Sie werden jedoch ergänzend zur Krebsbehandlung empfohlen. Die Methoden können dabei die Lebensqualität verbessern, die psychische Belastung reduzieren und manchmal sogar schmerzlindernd wirken. Vor Beginn der unterschiedlichen Anwendungen sollte im Gespräch zwischen der ärztlichen Fachkraft und der Patientin besprochen werden, ob es mögliche Einschränkungen gibt.