Der zweite Bewegungsgipfel der Bundesregierung ist beendet. Der Treff von Politik und Vertretern des organisierten Sports sollte Einigkeit und einen bundesweiten Plan bringen – Kritik kam derweil aus Bayern.
Am Runden Tisch „Bewegung und Gesundheit“ waren Bund, Länder, kommunale Spitzenverbände, Sozialversicherungsträger sowie Sozialpartner, Verbände und wissenschaftliche Einrichtungen aus den Bereichen Bewegung, Sport und Gesundheit beteiligt. Vereinbart wurden Maßnahmen zur Stärkung und Förderung von Bewegung, die in einem Konsenspapier zusammengefasst wurden. Die Beiträge darin betreffen unter anderem die Qualitätssicherung der bewegungsfördernden Maßnahmen, zum Beispiel in Bildungseinrichtungen.
Beim Runden Tisch wurden zudem die Bedarfe aller Altersgruppen berücksichtigt: Vom Kleinkind bis zu älteren Menschen, von Familie über Kita, Schule, Betriebe, Sportvereine bis zu Senioreneinrichtungen und Quartieren. Die Bedarfe vulnerabler, benachteiligter Gruppen standen dabei stets im Fokus. Indem die Akteure Datenbanken mit Bewegungs- und Sportangeboten bündeln und gemeinsam bekanntmachen, soll etwa die Sichtbarkeit und Reichweite der vorhandenen Angebote erhöht werden.
„Der Runde Tisch Bewegung und Gesundheit war ein voller Erfolg. Mit großem Engagement ist ein gemeinsames praxisnahes Konsenspapier erarbeitet worden. Der Bewegungsmangel ist ein wachsender Risikofaktor für Herzkrankheiten, Krebs, Demenz und Depressionen. Kein Arzneimittel wirkt besser auf so viele Krankheiten. Bewegung ist der Schlüssel für eine gesündere Bevölkerung. Nur wenn sich Deutschland mehr bewegt, werden wir auch gesünder älter. Der Gipfel und die Arbeit aller Beteiligten sind ein Auftrag für Politik und Gesellschaft: Bewegung gehört in den Alltag, nicht nur auf den Sportplatz“, erklärt Gesundheitsminister Lauterbach.
Für den Entwicklungsplan Sport haben Experten aus Verwaltung, Sport, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in fünf Arbeitsgruppen zu allen Aspekten des Breitensports wichtige Empfehlungen und Maßnahmen herausgearbeitet. Dies betrifft zum Beispiel die Stärkung von Sport und Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche, etwa im Rahmen von Ganztagsschulen. Dabei spielen die Einbindung von Sportvereinen und die Weiterqualifizierung der Lehrkräfte eine gewichtige Rolle.
„In einem Entwicklungsplan Sport werden wir unsere Vorhaben bündeln. Wir wollen mehr Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, damit so viele Menschen wie möglich in Sport und Bewegung kommen. Wir wollen das Ehrenamt stärken und die Vereine von Bürokratie entlasten. Und wir wollen Trainerinnen und die Sichtbarkeit von Sport erhöhen. In den letzten Monaten haben wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus verschiedensten Bereichen Empfehlungen zusammengetragen. Die heutige Diskussion ist eine gute Grundlage für den Entwicklungsplan, mit dem wir dem Sport und der Bewegung in Deutschland starke Impulse verleihen wollen“, nennt Innenministerin Faeser die Ziele des Entwicklungsplans.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Weiterentwicklung des Ehrenamts, insbesondere um Ehrenamtliche stärker als bisher zu fördern und von Bürokratie zu entlasten. Beleuchtet wurde auch der gesellschaftliche Stellenwert insbesondere des Vereinssports, der zur Überwindung kultureller und sozialer Schranken wie auch zur Vermittlung von Werten wie Fairness beiträgt.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat.
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