Der Kunde kommt in die Apotheke und will sein Rezept einlösen. Ich gebe ihm das Medikament – da fängt er plötzlich an, zu schreien und zu toben. Was mir einfallen würde, ihm sowas zu geben!
Auf dem Rezept steht eine Packung Olflex® plus (Glucosamin und Chondroitinsulfat). Ich führe das Rezept aus, schreibe es an, gebe es dem Patienten und erkläre die Einnahme.
Patient: „Das Medikament, das Sie mir gegeben haben, Olflex® mit Glucosamin … ist das tierischer Herkunft?“
Pharmama: „Ja, das wird aus Schalentieren wie Krebsen und Garnelen gemacht.“
Der Patient fängt plötzlich an, wie wild zu toben und zu schreien: „Was soll das?! Ich bin ein Vegetarier, das ist eine unglaubliche Frechheit, mir so etwas zu geben!“
Nachdem ich ihn – ungläubig, was da gerade passiert – einen Moment lang toben gelassen habe, sage ich: „Entschuldigen Sie, aber wenn das für Sie so dermaßen wichtig ist, frage ich mich: Haben Sie dem Doktor, der das Medikament aufgeschrieben hat, gesagt, dass Sie Vegetarier sind?“
Patient: „Nein.“
Pharmama: „Und woher sollen er und ich das dann wissen?“
Aber da gibt es auch eine Form von Glucosamin, die aus Pilzen gewonnen wird – das Produkt von Vogel. Nehmen wir doch einfach das. Es wird übrigens nicht von der Grundversicherung übernommen. Ich vermute ja, der Herr hat das Medikament in der Werbung gesehen und beim Arzt ausdrücklich verlangt – was seine Reaktion auch nicht grad besser macht.
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