Der US-amerikanische Arzt Dr. Kent Brantly und die Missionarin Nancy Writebol
wurden laut CNN-Angaben im Rahmen eines
Compassionate Use mit dem experimentellen Arzneimittel ZMapp behandelt, welches vorab aus den Vereinigten Staaten nach Liberia geschickt worden war, wo sich die Patienten vor einigen Tagen bei einem Hilfseinsatz mit dem
Ebola-Virus infiziert hatten. Bei dem schlimmsten Ebola-Ausbruch in der Geschichte wurden bereits 887 Menschen getötet, die Zahl der Infektionen stieg auf 1603.
Deutliche Verbesserung des Zustandes
Die Notfallbehandlung der Patienten soll mit drei Ampullen des Arzneimittels erfolgt sein. Der Zustand der beiden Patienten habe sich nach Erhalt der Medikamente deutlich verbessert. Brantly sei in der Lage gewesen, das Emory University Hospital in Atlanta aufrecht gehend zu betreten, nachdem er in der vergangenen Woche in die Vereinigten Staaten evakuiert worden war. Zudem hätten sich seine Atmung und der Hautausschlag deutlich verbessert. Nancy Writebol hingegen habe auf die erste Behandlung nicht so gut wie Brantley angesprochen, sie erhielt weitere Ampullen des Serums und befindet sich nun auf dem Rücktransport in die USA. https://www.youtube.com/watch?v=pT4Ds3fSV-o
Verschiedene monoklonale Antikörper
ZMapp ist ein experimentelles Arzneimittel der Firma Mapp Biopharmaceutical Inc. zur Therapie des Ebolafiebers. Es besteht aus drei verschiedenen monoklonalen Antikörpern. Diese Antikörper wurden aus dem Blutserum Ebola-infizierter Mäuse isoliert. Die Vervielfältigung der Antikörper erfolgt durch gentechnisch modifizierte Tabakpflanzen. Der Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig erforscht. Einer der drei Antikörper soll das körpereigene Immunsystem alarmieren, die beiden anderen verhindern wahrscheinlich die Replikation des Virus. Das Arzneimittel befindet sich in einer sehr frühen Testphase, in einer Studie wurde es an einigen Ebola-infizierten Affen getestet. Insgesamt sei aber sehr wenig über die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Behandlung bekannt. WHO-Sprecher Gregory Hartl wies darauf hin, dass die Gesundheitsbehörden „nicht während einer Epidemie mit nicht-zugelassenen Medikamenten, egal aus welchen Gründen, experimentieren" könnten. Experten warnten nun ebenfalls davor, ZMapp als Wundermittel im Kampf gegen Ebola zu sehen. Das Serum müsse bei anderen Patienten nicht unbedingt die gleiche Wirkung wie bei Brantly und Writebol haben, so Dr. Anthony Fauci, Leiter des Instituts für Infektionskrankheiten, Maryland.