Im Rahmen des WHO-Projektes „Action on Patient Safety: High 5s“ führten 16 Krankenhäuser eine OP-Checkliste ein. Diese Checklisten sind das zentrale Element einer standardisierten Handlungsempfehlung (SOP) zur Verbesserung der Patientensicherheit bei operativen Eingriffen.
Das internationale High 5s-Projekt hat die nachhaltige Reduzierung von unerwünschten Ereignissen in der Patientenversorgung durch die Implementierung von standardisierten Handlungsempfehlungen (SOP = Standard Operating Protocols) in Krankenhäusern zum Ziel. Dabei werden innerhalb einer multinationalen Lerngemeinschaft die SOP entwickelt und ihre Implementierung evaluiert. In Deutschland wird High 5s vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert und gemeinsam vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) durchgeführt. Das Ziel der SOP zur Prävention von Eingriffsverwechslungen ist es, Patientenverwechslungen bzw. Verwechslungen der Eingriffsart oder des Eingriffsorts zu vermeiden und gleichzeitig eine größtmögliche Standardisierung des präoperativen Prozesses zu erreichen.
Integraler Bestandteil dieser SOP ist die High 5s-OP-Checkliste, die den Patienten von der Planung der Operation bis zum Ende des Eingriffs begleitet und die wesentlichen Prozesse abbildet. Diese Prozessschritte sind:
Die High-5s-OP-Checkliste dient dabei nicht allein der einheitlichen Implementierung der Handlungsempfehlung und der Dokumentation der Prozessschritte, sondern gleichzeitig drei Jahre lang der Erhebung der benötigten Daten in Echtzeit für die Evaluation. Von 2010 bis Ende 2013 wurden insgesamt 151.546 Checklisten fortlaufend hinsichtlich bestimmter Kennzahlen ausgewertet.
Insgesamt haben 16 Krankenhäuser unterschiedlicher Versorgungsstufen aktiv am High 5s-Projekt mitgewirkt und die Handlungsempfehlung bzw. die OP-Checkliste implementiert und evaluiert. Die OP-Checkliste wurde von den Krankenhäusern vor ihrem Einsatz – unter Wahrung der Mindestkriterien – an die individuellen Prozesse und Gegebenheiten (z. B. bestehende Checklisten) angepasst. Dabei sind neun unterschiedliche Checklistenversionen entstanden, die jetzt öffentlich zugänglich sind.