Mit wirksamen Therapiemethoden wie der endokrinen Therapie erzielt man bei der Behandlung von Brustkrebs zwar gute Erfolge, jedoch gibt es diese leider nicht ohne einen Preis: die Nebenwirkungen. Bei der endokrinen Therapie können die Symptome sehr ähnlich zu den Symptomen der Menopause sein.
Im Klartext: durch den in der endokrinen Therapie genutzten Mechanismus zur Verringerung oder Unterbrechung der Hormonproduktion in den Eierstöcken kommt es zu verringerter Östrogenproduktion. Dies löst der Menopause ähnliche Symptome aus, die vor allem für Patientinnen, die noch nicht dieser Altersklasse entsprechen, sehr unangenehm und beunruhigend sein können. Besonders dann, wenn sie nicht damit rechnen. Dieser Umstand ist gar nicht so selten, denn über 54 % der Patientinnen berichten, dass sie vor Beginn der endokrinen Therapie nicht ausreichend über die möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt wurden. Gegenüber stehen allerdings 75 % der behandelnden Ärzt:innen, die angeben, die entsprechende Aufklärung durchgeführt zu haben.
Hier steht nun Aussage gegen Aussage, was natürlich weder Behandelnden noch Patientinnen weiterhilft. Schauen wir uns die aktuelle Lage aus einer Marktforschung von Novartis in Zahlen an, um ein besseres Bild von der Sicht der Patientinnen zu bekommen.
Es ist hier deutlich erkennbar, dass sich die Mehrheit der Patientinnen von den Menopause ähnlichen Nebenwirkungen überrascht fühlt, denn sie wussten nicht, was auf sie zukommen wird. Als besonders belastend werden Symptome wie Fatigue, Scheidentrockenheit und Knochen-/ Gelenkschmerzen genannt. Die Auswirkungen dieser schränken nicht nur die Lebensqualität der Patientinnen ein, sondern gefährden auch ihre Therapietreue.
Behandelnde Ärzte und Ärztinnen sind sich größtenteils einig, dass durch ihre Aufklärung vor allem die Unsicherheiten der prämenopausalen Patientinnen verringert werden können. 43 % geben an, dass ihre Patientinnen erhebliche Schwierigkeiten mit den Nebenwirkungen der endokrinen Therapie haben. Über die Hälfte ihrer Patientinnen denke dadurch über den Abbruch der Therapie nach bzw. nenne Nebenwirkungen als Hauptgrund für Abbruchgedanken. 40 % führen die Therapie trotz dieser Bedenken fort, da die Angst vor dem Rezidiv den Beschwerden überwiege.
Sie als Arzt, Ärztin oder Fachpersonal können hier proaktiv eingreifen! Die unmissverständliche Aufklärung über Nebenwirkungen – sowohl bei endokriner Therapie als auch bei anderen Therapieformen – hilft Patientinnen dabei, sich vorher besser auf die Therapie einzustellen. Während der Therapie kann eine gute Aufklärung dabei unterstützen, dass Betroffene sich nicht so stark verunsichern lassen, und damit die Adhärenz stärken.
Wenn Sie dabei Unterstützung oder Informationen benötigen, könnten dieser Beitrag über die Adhärenz ebenfalls hilfreich sein.