Erstmals liegt eine systematische Analyse verschiedener Ernährungsformen bei Typ-2-Diabetes vor. Sie zeigt, wie sich beispielsweise pflanzenbasierte Diäten auf die kardiometabolische Gesundheit auswirken. Mehr zur praktischen Umsetzung lest ihr hier.
Eine aktuelle Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) hat den Einfluss der Ernährung auf das Management von Typ-2-Diabetes und die Prävention von Komplikationen beleuchtet. Die Übersichtsarbeit zeigt die positiven Auswirkungen verschiedener Ernährungsweisen auf die kardiometabolische Gesundheit bei Typ-2-Diabetes.
Das Team um DDZ-Forscherinnen Edyta Szczerba und Dr. Sabrina Schlesinger führte erstmals eine umfassende Übersichtsarbeit in Form eines Umbrella-Reviews durch und analysierte 312 Metaanalysen randomisierter kontrollierter Studien (RCTs). Erstautorin Szczerba hebt hervor, dass Ernährung eine multifaktorielle Rolle im Management von Typ-2-Diabetes spielt. „Es geht nicht nur um Energieregulierung; vielmehr zeigen verschiedene Ernährungsansätze, wie beispielsweise pflanzenbasierte, mediterrane, proteinreiche und kohlenhydratarme Ernährungsweisen positive Auswirkungen auf die kardiometabolische Gesundheit bei Menschen mit Typ-2-Diabetes“, so ihr Fazit.
„Zuverlässige Ergebnisse zur Reduktion des Körpergewichtes wurden sowohl für die Energiereduktion, beispielsweise durch flüssige Mahlzeitenersatzprodukte, als auch für pflanzliche und kohlenhydratarme Ernährungsweisen gefunden. Eine kohlenhydratarme Ernährung hatte ebenfalls einen positiven Einfluss auf Hämoglobin-A1c-Spiegel und Triglyceride“, hebt Schlesinger hervor. Positive Effekte konnten auch für pflanzliche, mediterrane, kohlenhydratarme oder proteinreiche Ernährungsansätze sowie für eine höhere Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren auf zahlreiche kardiovaskuläre Risikomarker nachgewiesen werden. Andere Ernährungsweisen, wie z. B. eine ketogene Ernährung oder Intervallfasten, reduzierten das Körpergewicht ebenfalls, allerdings war die Aussagekraft dieser Ergebnisse geringer.
„Durch die eingehende Untersuchung von über 300 Metaanalysen konnten wir zum ersten Mal systematische Erkenntnisse über den Einfluss der Ernährung bei Menschen mit Typ-2 Diabetes gewinnen“, sagt die Expertin. Diese Erkenntnisse haben auch Auswirkungen auf die klinische Praxis. „Diese Analysen zeigen, dass eine breite Palette von Ernährungsformen beim Diabetes-Management erfolgreich sein kann. Zukünftige Studien sind nun notwendig, um herauszufinden, wer von welcher Ernährung am meisten langfristig profitiert, um gezielte Empfehlung geben zu können – angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse und Vorlieben des Betroffenen“, betont auch Prof. Michael Roden, Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und DDZ-Direktor.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Diabetes-Zentrums. Die Studie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Thought Catalog, Unsplash