Patienten mit Prostatakrebs erhalten häufig Enzalutamid, was aber häufig nach einiger Zeit seine Wirkung verliert. Forscher haben nun einen Androgenrezeptor-Hemmer entdeckt, der an dessen Stelle treten kann – und die Überlebenschancen erhöht.
Der Medikamentenkandidat mit der Bezeichnung ONCT-534 wurde am University of Tennessee Health Science Center von Dr. Ramesh Narayanan, stellvertretender Direktor des Zentrums für Krebsforschung und Muirhead-Stiftungsprofessor am College of Medicine der UTHSC und Dr. Duane Miller, emeritierter Professor am Department of Pharmaceutical Sciences der UTHSC, entwickelt. Der Androgenrezeptor-Hemmer wurde speziell für fortgeschrittenen metastasierten kastrationsresistenten Prostatakrebs entwickelt und befindet sich derzeit in der ersten klinischen Prüfung.
Bestehende Behandlungen für Prostatakrebs zielen auf Androgene ab und verlängern die Überlebenszeit der meisten Patienten. Allerdings sprechen etwa 30 Prozent der Tumore nicht darauf an – und Patienten, die zunächst ansprechen, entwickeln häufig eine Resistenz.
„Enzalutamid ist das Standard-Medikament, das Männern verabreicht wird“, erklärt Miller. „Mit der Zeit wirkt es aber einfach nicht mehr. Wir haben versucht, herauszufinden, welche Prozesse dahinterstecken.“ Einer der Hauptgründe für das Versagen der Behandlung oder einen Rückfall ist eine Mutation des Rezeptorproteins für Androgene. Enzalutamid wirkt auf einen Bereich des Rezeptors.
ONCT-534 hingegen ist ein Androgenrezeptor-Hemmer mit dualer Wirkung, der in Prostatakrebsmodellen Aktivität gegen nicht mutierte und mutierte Androgenrezeptoren gezeigt hat.
„Es sieht so aus, als ob unser Medikament ein sehr guter Kandidat für die Behandlung dieser Patienten ist, die auf die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr ansprechen“, sagt Narayanan. „Es kann möglicherweise die Überlebenszeit verlängern.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der University of Tennessee.
Bildquelle: Aaron Burden, Unsplash