Bei metastisierendem Blasenkrebs bleibt als Behandlung meist nur die Chemotherapie – mit bescheidenen Erfolgsaussichten. Doch bald könnte es eine alternative Behandlung geben. Lest hier mehr darüber.
Bisher war eine Chemotherapie auf Cisplatinbasis die Standardbehandlung für Patienten mit Blasenkrebs, die dieses Medikament vertragen. Die Behandlungserfolge waren jedoch begrenzt und dauerhafte Ergebnisse selten. In den letzten Jahren wurden in zwei klinischen Phase-3-Studien die Auswirkungen der Kombination von Immuntherapie mit Chemotherapie oder einem neuen Medikament, Enfortumab Vedotin, zur Behandlung von Urothelkarzinomen untersucht. Beide Studien zeigen eine signifikante Verlängerung des Gesamtüberlebens und des progressionsfreien Überlebens.
Der Onkologe Michiel van der Heijden erklärt: „Diese Ergebnisse stellen einen Meilenstein in der Blasenkrebsforschung dar, da sie den ersten Beweis für einen Überlebensvorteil der Kombinationstherapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren gegenüber der Chemotherapie liefern. Dies ist eine aufregende Entwicklung in unserem Bereich, da diese Ergebnisse die Behandlungslandschaft für fortgeschrittenen Blasenkrebs grundlegend verändern werden.“
Die CheckMate-901-Studie untersuchte eine neue Kombination der Medikamente Nivolumab und Gemcitabin-Cisplatin und verglich diese mit einer Behandlung, die nur aus Chemotherapie bestand. Die Ergebnisse zeigten, dass bei Patienten, die mit beiden Medikamenten behandelt wurden, das Sterberisiko um 22 % geringer war als bei Patienten, die nur mit einer Chemotherapie behandelt wurden. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Kombination von Nivolumab und Chemotherapie zu einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens gegenüber der Chemotherapie allein führte.
Während der ESMO-Präsidentensitzung werden die Ergebnisse einer weiteren Phase-3-Studie in der gleichen Behandlungslinie vorgestellt, die eine neuartige Kombination eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats mit Immun-Checkpoint-Inhibition unter Verwendung von Enfortumab Vedotin + Pembrolizumab umfasst. Diese Studie ergab eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des Gesamtüberlebens und des progressionsfreien Überlebens. Diese Ergebnisse werden zu einem späteren Zeitpunkt in einer Fachzeitschrift veröffentlicht.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Niederländischen Krebsinstituts. Die Originalpublikation haben wir euch hier verlinkt.
Bildquelle: Vardan Papikyan, Unsplash