Für die Kopfschmerzen nach dem Glas Rotwein wurde ein Übeltäter gefunden, neue Behandlungsoption bei Riechstörung nach Corona und Nachbesserungen zur Krankenhausreform. Diese News lest ihr hier im Schnelldurchlauf.
Manche Menschen bekommen innerhalb kurzer Zeit nach dem Genuss von Rotwein Kopfschmerzen – bei anderen alkoholischen Getränken aber nicht. Woran liegt das? Dieses Rätsel versuchen Forscher schon lange, zu knacken, jetzt stellen Chemiker eine neue Hypothese vor: Das in Rotwein enthaltene Flavanol Quercetin soll für die Kopfschmerzen verantwortlich sein. Ihre Studie ist heute (20. November 2023) in Scientific Reports erschienen.
Dieses Flavanol ist ein Antioxidans und von Natur aus in allen Obst- und Gemüsesorten enthalten, auch in Weintrauben. In Kombination mit Alkohol kann es aber problematisch werden. Im Körper wird es in das sogenannte Quercetin-Glucuronid umgewandelt. In dieser Form blockiert es den Metabolismus von Alkohol, was wiederum zur Anhäufung des Giftstoffs Acetaldehyd führt. Bereits bekannt ist, dass hohe Acetaldehydkonzentrationen Gesichtsrötungen, Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen können.
Unklar ist allerdings weiterhin, warum einige Menschen offenbar empfindlich auf Quercetin reagieren und andere nicht. Laut der Forscher haben Betroffene auch häufiger Migräne oder andere Kopfschmerzerkrankungen. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler Rotweine, die viel Quercetin enthalten, mit solchen vergleichen, die sehr wenig enthalten, um ihre Theorie über Rotweinkopfschmerzen an Menschen zu testen.
Es gibt zarte Bewegungen an der Krankenhausreform-Front. Bislang zeigten sich die Gesundheitsminister der Bundesländer alles andere als zufrieden mit dem Gesetzentwurf zur geplanten Reform. Sie bemängeln vor allem eine unzureichende Finanzierung der Krankenhäuser und die geplanten Vorhaltepauschale. Jetzt gibt es zumindest kleine Nachbesserungen und Konkretisierungen am Gesetz. Das geht aus einem neuen Arbeitsentwurf hervor, der den Ländern vor den anstehenden Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag (23. November 2023) vorliegt.
Was hat sich konkret getan? Um es vorwegzunehmen, die Reform bleibt bei ihren grundsätzlichen Zielen – und somit auch bei der Verabschiedung von den Fallpauschalen. Dafür werden jetzt Zusatzförderungen bestimmter Leistungsgruppen genannt.
Was den Ländern nicht schmecken dürfte: Auch im neuen Gesetzesentwurf ist – obwohl die Bundesländer es vehement gefordert haben – keine Rede von Soforthilfen, um besonders kleine Kliniken bei den kommenden Änderungsprozessen unter die Arme zu greifen. Der neue Entwurf dürfte damit deutlich hinter den Erwartungen der Länder zurückbleiben. Denn die sieben Hauptkritikpunkte, die die Länder in einem Brandbrief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) genannt haben, werden mit dem neuen Entwurf nicht mal halbwegs ausgeräumt.
Ein bekanntes Symptom von COVID-19 ist ein eingeschränkter Geruchssinn, die Parosmie. Während sich die meisten Patienten davon schnell erholen, haben manche Patienten monatelang einen gestörten Geruchssinn. Jetzt haben Mediziner eine mögliche Therapie für Langzeit-Parosmie nach einer Covid-Erkrankung untersucht, wie die Radiological Society of North America in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung meldet.
Credit: Radiological Society of North America.
Dabei wird das Ganglion stellatum mittels CT-geführter Injektion von Betäubungsmittel blockiert (Stellatumblockade). Diese Methode wird unter anderem bereits bei Trigeminusneuralgie oder Clusterkopfschmerzen eingesetzt. Das Ganglion stellatum ist Teil des vegetativen Nervensystems; von ihm gehen sympathische Fasern zur Versorgung von Kopf, Hals, Arm, Herz und Lunge aus.
Bei 22 von 54 Parosmie-Patienten konnte ein einmaliger Eingriff die Beschwerden innerhalb eines Monats signifikant verbessern; 26 Patienten benötigten einen zweiten Eingriff, der die Symptome bei den meisten lindern konnte.
Bildquelle: erstellt mit Midjourney