Der Kampf für mehr Freiheit, weniger Bürokratie und mehr Individualität in unserem Gesundheitssystem - von René Jansen
Der Ausdruck “Wer heilt, hat Recht”, oft fälschlicherweise Hippokrates zugeschrieben, wird heute kritisch hinterfragt, insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen im Gesundheitssystem. Dieses System zwingt unsere Wissenschaft und vor allem unsere Mediziner oft in eine Rolle, in der sie zwischen ihrer Verantwortung und auferlegten Zwängen balancieren müssen.
Meine persönliche Erfahrung verdeutlicht vielleicht stückweise die Schwierigkeiten unseres Systems:
Ich leide unter diversen rheumatischen und autoimmunen Erkrankungen, die unter anderem zu schweren Multi System Entzündungen, Durchblutungsstörungen, zu starken Ödemen, Einblutungen und so weiter führen. So ist selbst das längere Sitzen oder Liegen auf einer Stelle eine echte Herausforderung. Während meiner fortlaufenden stationären Therapie, erhalte ich daher eine angemessene Wechseldruckmatratze.
Diese konnte die Symptome zwar nicht gänzlich ausschließen, jedoch wurde mir das Leben, also meine dringend notwendige Erholung gegönnt.
Nach ambulanter Verordnung eines genau gleichen Systems, wurde trotz der Dringlichkeit meiner Situation lediglich eine Wechseldruck Auflage zurVerfügung gestellt. Diese ist nicht nur unzureichend, sondern auch falsch angewendet. Da man seitens des Sanitätshauses der Meinung war, man könne die bereits zuvor verordnete Weichlagerungs Matratze entfernen (mitnehmen) und gegen eine 5cm dünne, einfache Schaumgummi Unterlage tauschen. Mein Körper reagierte mit „Regenbogen Farben“ darauf. Starke entzündliche Beschwerden und schlaflose Nächte. Laut Tracker einen durchschnittlichen Schlaf von circa zwei bis drei Stunden. Seit über einem 3/4 Jahr kämpfe ich um den Austausch dieser Auflage gegen eine angemessene Matratze. Bekam mehrfach angepasste Verordnungen, patzige und haltlose Äußerungen des Sanitätshauses, warte unzählige Male auf Rückrufe der Krankenkasse...
Sie erkennen es sicher schon: Wo bleibt bei dieser Gleichung der Patient? Und wieso wird eine ärztliche fundierte und begründete Verordnung nicht sachgerecht und treffend durchgeführt?
Diskussionen um Zuständigkeiten und Vertragspartner dominieren, während der Patient – ich – dabei vergessen werde. Entsprechende bildliche Dokumentationen möchte ich Ihnen gerne vorenthalten. Vertrauen Sie mir.
Doch schauen wir noch auf das generelle Verständnis und Vertrauen von Medikamenten. ZuFroalam Beispiel bei der Verordnung des Medikament Tadalafil. Hier ist es mittlerweile soweit, dass die Ärzteschafft... und Ich benutze hier bewusst das Wort „Angst“ hat das Medikament zu verordnen, da sie befürchten müssen, in den Regress genommen zu werden. Teil meiner Erkrankung sind extrem schlecht durchblutete Extremitäten. Gegenstände fallen mit quasi konstant aus den Händen (meine armen Nachbarn), nächtliche Synkopen mehren sich, es kommt zu degenerativen, nekrotischen Veränderungen.
Und was bleibt: Die Hoffnung, dass der behandelnde Arzt sich gegenüber der KK behaupten kann und will, um die Krankheit und die damit verbundenen Beschwerden zu lindern.
Dies allein zeigt, wie das Gesundheitssystem die Ärzteschaft limitiert. Ärzte, die sowohl Heiler als auch Wissenschaftler sein wollen, stoßen an Grenzen, die durch Zeit- und Budgetbeschränkungen gesetzt sind. Diese Beschränkungen und weitere Legitimationen hindern sie daran, außerhalb ihrer bezahlten Tätigkeit den Einsatz zu leisten, den sie für ihre Patienten erbringen möchten und sollten.
Die starke Regulierung durch Krankenkassen begrenzt die Möglichkeiten der Ärzte, Sonderlösungen für besondere Patienten zu finden. Dies führt dazu, dass Patienten wie ich, die nicht in das übliche Schema passen, oft übersehen oder unzureichend behandelt werden. Deshalb sind gerade die seltensten Erkrankungen, die, welche besonders viel Aufmerksamkeit benötigen.
Es ist an der Zeit, ein Umdenken im Gesundheitssystem anzustoßen. Wir müssen Lösungen schaffen, die individuell auf den Patienten zugeschnitten sind und nicht nur einem allgemeinen Katalog folgen. Jeder Mensch ist einzigartig und sollte auch so behandelt werden. Mediziner sollten die Freiheit und vor allem das Vertrauen haben, ohne Angst vor Regressansprüchen, das Beste für ihre Patienten zu tun.
R. Jansen ©️2023 thezebrafighter.de
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