Eine Kundin holt Medikamente für ihren Mann bei mir in der Apotheke ab. Er habe so Durchfall und das Mittel schlage einfach nicht an, beklagt sie sich. Tja – er schluckt ja auch was gegen Verstopfungen.
Neulich habe ich mal wieder gemerkt, wie wichtig es ist, mit den Leuten zu reden.
Eine Kundin kommt in die Apotheke, um Medikamente für ihren Mann zu holen. Der hatte vor ein paar Wochen einen Spitalaufenthalt, wo auch einige seiner bisherigen Medikamente umgestellt wurden. Im Normalfall funktioniert das so, dass man im Spital ein Rezept mitbekommt (und idealerweise noch einen Medikamentenplan), mit dem man dann später zum Hausarzt geht, der ein neues Rezept ausstellt, für die Sachen, die man auch weiterhin braucht.
Ich frage die Patientin, während ich das Rezept ausführe (Beloc-Zok®, Sortis®, Aspirin Cardio®, Transipeg®), wie es ihrem Mann denn so geht und ob er mit den neuen Medikamenten zurechtkomme.
Sagt sie: „Schon, aber er hat immer noch Durchfall und dieses Mittel schlägt einfach nicht an.“
„Durchfall?“, frage ich. „Meinen Sie etwa dieses Mittel?“ – und zeige ihr das Transipeg®.
„Ja“, sagt die Kundin.
Auweia – Apotheker und Ärzte werden jetzt schon wissen, worauf ich hinauswill. Ich frage sie, wie lange ihr Mann schon Durchfall hat.
„Schon seit er im Spital war, nicht schlimm, aber ständig. Er geht täglich etwa zweimal“, erzählt die Kundin.
„Das wundert mich gar nicht“, antworte ich, „Transipeg® ist nämlich ein Mittel gegen Verstopfung, nicht gegen Durchfall!“
Ich rate also einfach dazu, das Medikament wegzulassen. Ein paar Tage später meldet sie, dass sich die Verdauung ihres Mannes wieder normalisiert habe.
Ich weiß nicht, warum man ihm das im Spital aufgeschrieben hat, vielleicht war er dort verstopft. Aber der Hausarzt hätte das merken sollen, als er die Medikamente zum Weiternehmen aufgeschrieben hat – und in der Apotheke hätte man ihm auch deutlich sagen sollen, für was das Mittel denn ist. Ich vermute, man hat ihm bei der Abgabe gesagt „für die Verdauung“ – und das kann man ja in beide Richtungen verstehen.
Da sieht man nur einmal mehr: Kommunikation ist wichtig – und das ist etwas, was man beim Bezug von Medikamenten via Internet oder Versand NICHT bekommt.
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