Mit dem Einzug des Herbstes werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Trotzdem kommt Schlaf häufig zu kurz, und der Übergang in die neue Jahreszeit kann sich zusätzlich auf den zirkadianen Rhythmus auswirken und diesen verschieben.
Schlaf ist ein lebensnotwendiger physiologischer Prozess, der für die Erholung des Körpers und der Psyche unerlässlich ist. Somit hat ein ausgewogener Schlaf auch einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Schlafstörungen vielfältige gesundheitliche Auswirkungen haben können. Auch ein erhöhtes Körpergewicht wird u. a. aus den folgenden Gründen in Zusammenhang mit einer Beeinträchtigung des Schlafes gebracht:
Eine kurze Schlafdauer oder schlechte Schlafqualität sind mit einer Insulinresistenz und einem erhöhten Blutzuckerspiegel assoziiert. Dies kann das Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes erhöhen.
Die Hormone Leptin und Ghrelin spielen eine wesentliche Rolle in der Regulation des Energiehaushalts. Ein hoher Leptinspiegel im Blut ruft Sättigung hervor, wohingegen Ghrelin appetitanregend wirkt und dem Körper Hunger signalisiert. Schlafstörungen werden mit einem beeinträchtigten Leptin-Stoffwechsel und einem erhöhten Ghrelin-Spiegel in Verbindung gebracht und könnten somit zu einem erhöhten Appetit und erhöhter Kalorienaufnahme führen.
Der Einfluss von psychosozialem Stress auf einen gesunden Schlaf darf nicht unterschätzt werden: bei Stress kommt es über die Aktivierung der HPA- und SAM-Achsen (Hypothalamus-Hypophysen-Achse; Sympathikus-Nebennierenmark-Achse) zu einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems und einer verstärkten Freisetzung von Stresshormonen wie Noradrenalin und Cortisol. Dies führt zu einer verschlechterten Schlafqualität und damit u. a. zu den oben genannten Beeinträchtigungen des Stoffwechsels (reduzierte Insulinsensitivität, erhöhter Ghrelinspiegel).
Sportliche Betätigung gilt neben anderen Reizen wie Licht und der Nahrungsaufnahme als Zeitgeber und hat das Potential, einen verschobenen zirkadianen Rhythmus zu regulieren.
In einigen Studien ließ sich zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität die negativen Auswirkungen von Schlafstörungen auf den Stoffwechsel verringern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und Stress abbauen können.1 Um den Körper und die Psyche auf die Nacht vorzubereiten, sollte keine intensive körperliche und geistige Anstrengung mehr vor dem Schlafen erfolgen. Für einen gesunden Schlaf empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) außerdem am Abend auf schwere Mahlzeiten zu verzichten, helles kaltes Licht zu meiden und eine ruhige Atmosphäre zu schaffen.2
Fazit
Um das Risiko von Adipositas zu reduzieren oder die Gewichtsabnahme zu unterstützen und andere kardiometabolische Gesundheitsrisiken zu reduzieren, ist ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ein wichtiger Faktor. Die Identifizierung und Behandlung von Schlafstörungen sowie die Förderung eines gesunden Lebensstils, der körperliche Aktivität und Stressmanagement einschließt, können daher bei der Prävention und Behandlung von Stoffwechselerkrankungen und Gewichtsproblemen von großer Bedeutung sein.
Referenzen:
1. Rogers EM et al. Diabetes Metab Res Rev 2023;e3667.
2. Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), Tipps für ihr Schlafverhalten. Verfügbar unter: https://www.dgsm.de/gesellschaft/aktionstag/informationen-zum-thema-schlaf/tipps-fuer-ihr-schlafverhalten-selbsttest-schlafstoerung (zuletzt abgerufen am 20.09.2023).
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