In dieser Ausgabe der Nerd-News geht es um Liebe – und Immunthrombosen. Erfahrt hier, wo die Liebe im Körper sitzt und was es mit Thrombin im Atem auf sich hat.
Liebe ist im Gehirn sichtbar – die entsprechende Hirnaktivität wurde bereits in einer Studie aus dem Jahr 2000 mittels MRT nachgewiesen. Doch wo spüren wir Liebe? Das wollten Forscher nun herausfinden und haben Probanden nach ihrem Erleben von 27 verschiedenen Arten der Liebe erfragt, darunter romantische Liebe, sexuelle Liebe, elterliche Liebe und die Liebe zu Freunden, Fremden, der Natur, Gott und zu sich selbst. Die Probanden sollten auf einer Zeichnung des Körpers angeben, wo sie das Gefühl empfanden – heraus kam eine Art Karte.
Die Ergebnisse legen nahe, dass verschiedene Arten von Liebe in ihrer Wahrnehmung fließend von schwächer hin zu einer starken Wahrnehmung verlaufen. Alle Arten sind zudem stark im Kopf vertreten, unterscheiden sich jedoch von der Intensität im Rest des Körpers, manche Liebe ist in der Brust zu spüren, andere breitet sich im gesamten Körper aus. Die Forscher stellten zudem fest, dass ein starker Zusammenhang zwischen körperlicher und geistiger Intensität der Emotion und ihrer Art, wie angenehm sie empfunden wird, aufgezeigt werden konnte.
Philosoph Rinne Pärttyli, der die Studie koordinierte, meint: „Je stärker eine Art von Liebe im Körper gespürt wird, desto stärker wird sie im Geist gespürt und desto angenehmer ist sie.“ Weiterhin konnten kulturelle Unterschiede erkannt werden. „Wenn die gleiche Studie in einer hochreligiösen Gemeinschaft durchgeführt würde, wäre die Liebe zu Gott möglicherweise die am stärksten erlebte Liebe von allen.“
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„Zu Beginn der Pandemie berichteten Pathologen anhand von Autopsien, dass mikrothrombotische Ereignisse in den Mikrogefäßen der Lunge eine erhebliche Morbidität verursachen“, sagt Ali Hafezi-Moghadam, Professor an der Harvard Medical School. Bisher gab es keine Technologie, um mehr über diese immunthrombotischen Ereignisse zu erfahren. Dieses Wissen sei jedoch gerade beispielsweise bei Patienten mit schwerem COVID-19-Verlauf, Sepsis, Diabetes sowie Herzerkrankungen von Bedeutung. Die Forscher haben nun eine nicht-invasive Technik zur Früherkennung von Immunthrombosen entwickelt. Diese basiert auf der Analyse von Atemgasen, die Thrombin enthalten. „Diese Arbeit misst zum ersten Mal die Thrombinaktivität im lebenden Organismus anhand von Atemluftproben und liefert unschätzbare Informationen über Entzündungen und Thrombosen in den Mikrogefäßen“, so Hafezi-Moghadam.
Zuerst entwickelten die Forscher Nanosonden, die auf Thrombin reagieren würden. Die Theorie dahinter: Wenn das Thrombin innerhalb des Körpers mit der Nanosonde in Kontakt kommt, spaltet es das Peptid und es kommt zur Freisetzung eines flüchtigen Moleküls. Die freigesetzten Gasmoleküle werden anschließend in der Lunge aus dem Blut entfernt und sind so im Atem leicht nachweisbar. Die Messung der Menge an ausgeatmeten Gasmolekülen erfolgte durch eine Gaschromatographie-Massenspektralanalyse. Parallel dazu stellten die Forscher Nanosonden her, die anstelle des flüchtigen Gases Fluoreszenzmoleküle enthielten. Damit ermöglichten sie die Visualisierung des Laborexperimentes.
In Mausmodellen konnten die Forscher ihre Erfindung schon erfolgreich testen: Je mehr Thrombin in den Nagern vorhanden war, desto mehr Gasmoleküle oder Fluoreszenz konnte gemessen werden. Bis die Nanosonden aber im Menschen angewendet werden können, wird es wohl noch dauern.
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Bildquelle: Mayur Gala, Unsplash