Die Corona-Pandemie trifft auch tierische Patienten. Tierärzte sind überlastet, Patienten-Budgets ebenfalls – könnten Online-Tierärzte jetzt Abhilfe schaffen?
Über die Hälfte der deutschen Haustierbesitzer (54 %) können sich vorstellen, eine Online-Sprechstunde beim Tierarzt zu besuchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung zur Haustierhaltung in Deutschland. Neun von zehn Tierhalter geben der Studie zufolge an, dass Haustiere für sie zur Familie gehören. Sie können diesen hohen Anspruch in Sachen artgerechter Haltung jedoch nicht immer einhalten. Denn bei aller Liebe zum Tier, empfinden 17 Prozent der Halter die damit verbundenen Aufgaben als Stressfaktor im Alltag.
Kein Wunder, denn Gassigehen, Füttern und Saubermachen kosten Zeit und Geld. Nur ein Viertel der Hundebesitzer ermöglichen ihren Vierbeinern den gesetzlich vorgeschriebenen Auslauf von zwei Mal am Tag und für mindestens eine Stunde im Freien. 36 Prozent sind mit ihren Hunden weniger als eine Stunde täglich an der frischen Luft.
Für jeden Zehnten Befragten werden die Kosten der Tierhaltung inflationsbedingt zur finanziellen Belastung. Bei weiteren 18 Prozent liegen sie zum Teil über dem geplanten Budget. Aktuell wenden Hundebesitzer nach eigenen Angaben durchschnittlich 75 Euro im Monat für die Haltung ihrer Vierbeiner auf. Katzen sind mit 59 Euro im Durchschnitt etwas günstiger.
Mit zunehmendem Alter der Tiere steigen die Kosten für Untersuchungen und Behandlungen beim Tierarzt stark an. Durch die anhaltende Inflation und den Haustier-Boom während der Corona-Pandemie ist daher tendenziell eine Zunahme finanziell überforderter Haustierbesitzer zu erwarten. „Dass die Tierhaltung für einen signifikanten Anteil der Halter zur finanziellen Belastung wird, ist ein Alarmsignal für den Tierschutz. Viel zu oft landen insbesondere ältere Tiere in den Tierheimen, die schon heute am Limit sind“, sagt Peter Stockhorst, CEO der DA Direkt. Eine Tierkrankenversicherung zur Abfederung der Kosten haben lediglich 23 Prozent der Tierhalter abgeschlossen.
Viele zeit- und kostenaufwendigen Besuche beim Tierarzt lassen sich durch eine Erstberatung in der Sprechstunde beim Online-Tierarzt vermeiden. Eine Auswertung kommt zu dem Ergebnis, dass in rund der Hälfte aller erfolgten Online-Sprechstunden keine Überweisung zum lokalen Tierarzt nötig ist. Die Anliegen konnten bereits im Videotelefonat geklärt und kompetente Empfehlungen ausgesprochen werden, die den Gang in die Praxis ersetzen.
„Für die Tiere bedeutet die virtuelle Sprechstunde beim Tele-Tierarzt weniger Stress, ebenso wie für deren Besitzer“, sagt Christian Brodhun, Experte für Tierkrankenversicherungen bei der DA Direkt. „Nach erfolgter Symptombeschreibung durch den Halter sowie der Diagnosestellung durch den Online-Tierarzt erfolgt – je nach Gesamtbefund – eine Empfehlung zur Weiterbehandlung durch einen Tierarzt vor Ort.“
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung der DA Direkt.
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