Für die einen ist es das perfekte Sommerwetter, für die anderen bedeutet es Lebensgefahr. Das RKI stellt seine Bilanz der diesjährigen Hitzeopfer vor.
Die ersten Blätter werden gelb, die Temperaturen sinken, die Regentage häufen sich – der Sommer scheint sich für dieses Jahr endgültig zu verabschieden. Und mit dem Sommerende veröffentlicht das RKI seine Bilanz über die Hitzetoten, die diese Saison gefordert hat. Mit 3.100 liegt die Zahl der Verstorbenen eher im Mittelfeld. Zum Vergleich: Während der extrem heißen Sommer von 2018 und 2019 sind schätzungsweise über 6.000 Menschen gestorben, wohingegen es in den kühleren Sommern von 2017 und 2021 zwischen 1.000 und 1.700 waren. Das Jahr 2022 wurde aus der Analyse herausgenommen, da letztes Jahr die Gesamtmortalität durch die COVID-19 Pandemie stark erhöht war.
Wie auch in den vorangegangenen Jahren waren vor allem alte Menschen betroffen, besonders jene über 85. Ein hohes Alter sowie Vorerkrankungen gelten als Risikofaktoren, eines Hitzetods zu sterben. Aber auch Schwangere und kleine Kinder sind vulnerable Gruppen.
Besonders gefährlich wird es, wenn nicht nur die Tage heiß sind, sondern es auch in der Nacht nicht mehr richtig abkühlt. Während dieser sogenannten Tropennächte mit Temperaturen über 20 °C kann sich der Körper von den Strapazen des Tages nicht mehr richtig erholen.
Häufig führt deshalb die Hitze nicht direkt zum Tod, sondern der hitzebedingte Stress sorgt für eine Verschärfung bereits bestehender Erkrankungen, die dann tödlich sein können. Zudem gibt es verschiedene Medikamente, die einen Menschen hitzeempfindlicher machen können, darunter Blutdrucksenker wie Betablocker und bestimmte Antidepressiva und Neuroleptika.
Die Zahlen des RKIs sind Schätzungen, die aus den Mortalitätsdaten des Statistischen Bundesamtes und den Temperaturmessungen des Deutschen Wetterdienstes abgeleitet werden. Da in den meisten Fällen nur die zugrunde liegende Erkrankung, welche durch die Hitze tödlich wurde, auf dem Totenschein angegeben wird, ist die reale Zahl schwer zu ermitteln.
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