Wie schon im Jahr zuvor fordern Delegierte auch beim Apothekertag 2014 mehr Transparenz beim berufsständischen Spitzenverband. Ihre Ideen reichen von einer Datenbank für DAT-Anträge bis zur Direktwahl des Präsidenten. Die Chancen solcher Vorschläge sind jedoch gering.
Ein gutes Stück Arbeit: Delegierte des Deutschen Apothekertags 2014 werden sich mit insgesamt 78 Anträgen zu befassen haben. Während das Perspektivpapier 2030 sowie Vorschläge zu wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ganz vorne im Antragsbuch stehen, befasst sich erst das letzte Kapitel mit Fragen zur berufsständischen Organisation. Viel Zeit für eine detaillierte Aussprache bleibt erfahrungsgemäß nicht, und so werden auch in 2014 wieder Vorschläge ohne viel Federlesens abgelehnt.
Zu den Details: Kollegen der Landesapothekerkammer Thüringen (LAKT) fordern, eine „transparente Bearbeitung der angenommenen sowie der in einen Ausschuss verwiesenen DAT-Anträge“ sicherzustellen und die Zuständigen vor Ort mit einzubinden – nicht ohne Grund: Im letzten Jahr hatte die LAKT drei Anträge eingebracht. Ihr Vorschlag, eine berufsständische Rezepturdatenbank zu etablieren, wurde zwar angenommen. Allein bei der Umsetzung gab es Probleme. Bundesapothekerkammer und Antragsteller hätten „erhebliche Differenzen zur tatsächlichen Realisation des Antragsgegenstandes“, heißt es. Das soll sich jetzt ändern, indem federführende Apotheker einerseits besser in die Beratung eingebunden würden. Andererseits sei in einer zentralen Datenbank der jeweilige Bearbeitungsstatus zu erfassen. „Ein transparenter Umgang mit diesen Anträgen nach den oben beschriebenen Kriterien würde für die Delegierten klar machen, welche Konsequenzen die getroffenen Entscheidungen hatten und welche Ziele nicht erreicht wurden“, schreibt die LAKT. Kollegen der Apothekerkammer Berlin brachten ähnliche Gedanken zu Papier. Ihre Empfehlung: Alle Beschlüsse sollen auf der ABDA-Homepage veröffentlicht werden.
Der Hessische Apothekerverband (HAV) geht noch einen Schritt weiter. Bei einigen Projekten, die von der ABDA finanziert und organisiert würden, sei der Nutzen für Apotheker „nicht immer offensichtlich“. Kollegen denken an die Arzneimittelinitiative Sachsen Thüringen (ARMIN), die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), Initiativen zum Schutz vor gefälschten Arzneimitteln (securPharm) und wissenschaftliche Studien (PHARM-CHF). Hessen schreibt im Antrag, Apotheker seien regelmäßig über den jeweiligen Stand, über weitere Schritte sowie über den finanziellen Status zu informieren.
Bleibt noch ein wirklicher Dauerbrenner. Nordrheins Apotheker wollen den ABDA-Präsidenten direkt durch Delegierte beim DAT wählen zu lassen. Große Chancen hat ihr Vorschlag sicher nicht. Auch rechnet niemand mit spektakulären Protestaktionen wie noch vor zwei Jahren. Im Berufsstand brodelt es jedoch weiter, das zeigen entsprechende Forderungen.