Akne macht rund 800 Millionen Jugendlichen und Erwachsenen weltweit das Leben schwer. Eine neue Behandlungsmethode könnte Abhilfe schaffen. Was Nanopartikel und Viehzucht damit zu tun haben, lest ihr hier.
In einer von der University of South Australia (UniSA) geleiteten Studie wurde ein antibakterieller Wirkstoff namens Narasin in winzige, weiche Nanopartikel eingeschlossen, die 1000-mal kleiner sind als eine einzelne menschliche Haarsträhne. In Form eines Gels wurden diese auf die betroffenen Akne-Stellen aufgetragen.
Das Medikament, das üblicherweise in der Viehzucht verwendet wird, erwies sich als erfolgreich gegen arzneimittelresistente Aknebakterien. Durch die Nanoträger wurde es um das 100-Fache besser aufgenommen als bei einer einfachen Einnahme mit Wasser. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Nanoscale veröffentlicht worden.
Laut der Hauptautorin, UniSA-Doktorandin Fatima Abid, ist dies das erste Mal, dass Narasin in Form von Nanomizellen entwickelt und getestet wurde. „Akne betrifft etwa 9,4 % der Weltbevölkerung, vor allem Jugendliche, und verursacht bei den Betroffenen Kummer, Verlegenheit, Angst, geringes Selbstvertrauen und soziale Isolation“, sagt Abid. „Es gibt zwar viele orale Medikamente, die gegen Akne verschrieben werden, aber sie haben eine Reihe schädlicher Nebenwirkungen. Viele sind schlecht wasserlöslich, weshalb die meisten Patienten und Ärzte topische Behandlungen bevorzugen.“
Abids Doktorvater, Pharmawissenschaftler Prof. Sanjay Garg, erklärt, dass die Kombination aus zunehmender Antibiotikaresistenz und der Unwirksamkeit vieler topischer Medikamente, in die Haarfollikel von Aknegebieten einzudringen, die Entwicklung neuer antibakterieller Therapien, die wirksam und sicher sind, dringend erforderlich macht.
Narasin wird üblicherweise bei bakteriellen Infektionen in der Viehzucht eingesetzt, wurde aber noch nie als wirksame Behandlung für Akne untersucht. Abid, Garg und weitere Forscher untersuchten auch, wie gut das in Nanopartikeln eingeschlossene Narasin verschiedene Hautschichten durchdringt, wobei sie die Haut eines Schweineohrs als Modell verwendeten. „Die Mizellen-Formulierung brachte Narasin wirksam an die Akne-Zielstellen, während die Lösung des Wirkstoffs die Hautschichten nicht durchdringen konnte“, sagt Garg.
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der University of South Australia. Hier gehts zur Originalpublikation.
Bildquelle: Denis Stefanides, Unsplash