Erstmals wurden Zahlen zur räumlichen Verteilung von HIV-Infizierten in Deutschland veröffentlicht. Es zeigen sich deutliche Hotspots.
Im Jahr 2021 waren insgesamt 72.636 gesetzlich Krankenversicherte wegen HIV in vertragsärztlicher Behandlung (männlich: 78 Prozent, weiblich: 22 Prozent). Dies entspricht einer HIV-Diagnoseprävalenz von 101 je 100.000 Versicherte.
Zu dem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), für die Abrechnungsdaten der vertragsärztlichen Versorgung ausgewertet wurden. Ziel war die Untersuchung der geografischen Variationen auf verschiedenen räumlichen Ebenen.
Wie erwartet zeigten sich die höchsten Diagnoseprävalenzen in den kreisfreien Großstädten Berlin (417 je 100.000 Versicherte), Frankfurt am Main (406), Köln (389), Hamburg (270), München (266), Stuttgart (257), Offenbach am Main (248), Mannheim (222) und Nürnberg (191). Dünn besiedelte ländliche Kreise wiesen hingegen die niedrigsten Diagnoseprävalenzen auf.
Die Anzahl der Patientinnen und Patienten mit HIV, die Alters- und Geschlechterverteilung sowie die Verteilung auf Länderebene im Jahr 2021 deckten sich mit der HIV-Schätzung des Robert Koch-Instituts. Die jetzt vorliegenden geografischen Daten mit einer feineren räumlichen Auflösung könnten die Planung der medizinischen Versorgung unterstützen und als Grundlage für gezielte Präventionsmaßnahmen dienen, heißt es in der Studie.
Dieser Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Den Originalbeitrag findet ihr hier.
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