Deutschlands Heilberufler arbeiten am Limit. Während Praxen und Kliniken immer weniger werden, gibt es immer mehr Patienten zu versorgen. Was könnte Ärzte entlasten?
Immer mehr Praxen schließen, weil Inhaber keine Nachfolger finden. Die Ärzte in Kliniken und Praxen arbeiten wegen Unterbesetzung am Limit, Fachkräfte sind rar. All diese Probleme gehen den Ärzten in Deutschland so langsam an die Substanz – das zeigt auch eine aktuelle Umfrage des Softwareunternehmens medflex.
Von den 100 befragten Ärzten gaben 70 % an, die Auswirkungen regionaler Klinik- und Praxisschließungen ganz unmittelbar zu bemerken. 52 % von ihnen nannten hierbei den ständig wachsende Patientenzustrom als spürbare Auswirkung, 50 % kämpfen mit der gewachsenen Arbeitsbelastung und 44 % mit vermehrtem Stress im Alltag. Die Flut an Patienten könne von den Praxen und Kliniken kaum noch beherrscht werden, heißt es in einer Pressemitteilung zur Auswertung der Umfrage.
Ein Kritikpunkt, dessen Umsetzung angesichts steigender Patientenzahlen zumindest etwas Abhilfe schaffen könnte, wäre eine bessere regionale Vernetzung zwischen den Praxen. In der Umfrage wünschten sich 58 % einen besseren Austausch mit ihren Kollegen zu gemeinsamen Patientenfällen, 51 % eine zentrale regionale Lösung für schnelle Terminvergaben und 47 % hätten gerne eine Möglichkeit zur schnelleren Übermittlung von Arztbriefen oder Befunden an ihre Kollegen.
Momentan scheinen sich viele Praxen und Ärzteteams in Kliniken eher als Einzelkämpfer in einem maroden System zu fühlen. 78 % der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie es als schwer empfänden, sich effizient und regelmäßig mit Kollegen aus ihrer Region zu vernetzen und gezielt zu beruflichen Dingen auszutauschen. Dieser Austausch könnte nicht nur das Stresslevel des medizinischen Personals senken, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung verbessern.
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