Peptidhormone aus dem Darm binden im Gehirn an Schlüsselrezeptoren - und beeinflussen so die Nahrungsaufnahme und Stoffwechsel. Am Mausmodell konnten Forscher so potenzielle Ziele zur Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit ausmachen.
Peptidhormone aus dem Darm binden im Gehirn an spezifische Rezeptoren. Dadurch beeinflussen diese Hormone die Nahrungsaufnahme und den Stoffwechsel. Die Rolle dieser Peptidrezeptoren in kritischen Entwicklungsphasen ist noch wenig erforscht. Wissenschaftler des DZD-Partners Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE) haben nun die Expressionsmuster von Schlüsselrezeptoren im Hypothalamus von Mäusen untersucht. Die Ergebnisse wurden im Journal PLOS One veröffentlicht.
Der Hypothalamus ist eine wichtige Gehirnregion, die den Stoffwechsel steuert. Veränderungen in der mütterlichen Ernährung während der Entwicklung beeinflussen den Hypothalamus, doch die zugrundeliegenden Mechanismen sind bisher wenig bekannt.
Das Team um Dr. Rachel Lippert, Leiterin der Nachwuchsgruppe Neuronale Schaltkreise am DIfE, hat im Mausmodell drei Hauptrezeptoren für Darmhormone und ihre Rolle im Hypothalamus während der ersten Lebenswochen untersucht. Diese Phase entspricht dem letzten Trimester der Schwangerschaft beim Menschen in Bezug auf die Gehirnentwicklung.
Die Rezeptoren GIPR, GLP1R und CCK2R spielen eine wichtige Rolle bei Glukoseregulation, Nahrungsaufnahme und Energiebilanz. Sie könnten potenzielle Ziele für die Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes sein.
Die Studie hebt die Wechselwirkungen zwischen Darmhormonen und Gehirnentwicklung hervor. Die Ergebnisse könnten Einblicke in die Auswirkungen der mütterlichen Ernährung auf den Nachwuchs liefern und helfen, Behandlungsstrategien für Stoffwechselstörungen zu entwickeln.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung. Hier und im Text findet ihr die Originalpublikation.
Bildquelle: Valentin Salja, unsplash