Der Erreger der Hasenpest konnte in Deutschland nachgewiesen werden – die Suche nach der Quelle läuft. Wie man sich im Umgang mit Wildhasen verhalten sollte und was Tierärzte raten können.
Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ist Anfang August bei einem Feldhasen die sogenannte Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen worden. Der Hase wurde in Vogtsburg-Schelingen von einem Jagdhund abgetan. Der Nachweis des Erregers Franciscella tularensis ist bei Tieren an die zuständige Veterinärbehörde und bei Menschen an die zuständige untere Gesundheitsbehörde nach Infektionsschutzgesetz (§7 IfSG) meldepflichtig.
Die Tularämie ist eine Infektion von Hasenartigen und Nagetieren, insbesondere von Feldhasen mit dem Bakterium Francisella tularensis. Diese Erkrankung ist eine Zoonose und auf den Menschen übertragbar und kann teils schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen – sie ist aber relativ selten. In den letzten 13 Monaten wurden jedoch sieben Krankheitsfälle beim Menschen dem Gesundheitsamt des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadt Freiburg gemeldet. Drei Tularämie-Kranke konnten vom Gesundheitsamt einer gemeinsamen Quelle zugeordnet werden.
Die bisher bekannt gewordenen Expositionsorte liegen bis auf eine Ausnahme in der Kaiserstuhlregion. Die Übertragung erfolgte bei Waldarbeitern, direktem Tierkontakt (Jagd) oder über Zeckenbisse. Die Infektionslage in benachbarten Landkreisen wird durch das Gesundheitsamt stetig beobachtet.
Das klinische Bild der Tularämie ist unspezifisch. Neben grippeähnlichen Symptomen (v. a. Fieber, Lymphknotenschwellungen, Schüttelfrost, Unwohlsein sowie Kopf- und Gliederschmerzen) kann das klinische Bild bei Tularämie sehr vielfältig sein: Lymphknotenschwellungen nahe der Eintrittspforte (Haut, Rachen, Augen), gastrointestinale Beschwerden (bei Lebensmittel) oder Befall der Lunge mit möglicherweise schweren Komplikationen. Wenn bei der unteren Gesundheitsbehörde ein Tularämie-Fall gemeldet wird, dann wird das zuständige Veterinäramt über den Infektionsort und den möglichen Übertragungsweg informiert.
Das Veterinäramt empfiehlt folgende Verhaltensmaßregeln, um einer Infektion vorzubeugen:
Dieser Artikel beruht auf einer Pressemitteilung des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Weitere Informationen zur Tularämie findet ihr hier.
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