Radeln, Joggen oder doch lieber Pumpen? Welche Sportart in Sachen Blutdrucksenkung eindeutig die Nase vorn hat, erfahrt ihr hier.
Zur Regulierung von Bluthochdruck hat sich vor allem leichter Ausdauersport etabliert. Während Experten hier grundsätzlich raten, es nicht zu übertreiben und nur bei gut eingestellter Hypertonie überhaupt zu trainieren, gibt es jetzt ein Update. Eine aktuelle Studie beschäftigt sich mit der Frage, welche Sportarten Bluthochdruck besonders effektiv in den Griff bekommen.
In ihre systematische Review und Meta-Analyse schlossen Edwards et al. randomisierte kontrollierte Studien von 1990–2023 ein. Kriterium war, dass die Arbeiten über eine Senkung des systolischen Blutdrucks (SBP) und/oder des diastolischen Blutdrucks (DBP) nach einer Bewegungsintervention von ≥ 2 Wochen mit einer geeigneten Kontrollgruppe ohne Intervention berichteten. Daraus ergab sich eine Anzahl von 270 Studien mit insgesamt 15.827 Probanden. Ein gesunder Ruheblutdruck war definiert als unter 130/85 mmHg, eine Prähypertonie als 130–139/85-89 mmHg und ein hoher Blutdruck als 140/90 mmHg oder mehr.
Die erfreuliche Nachricht: Alle untersuchten Sportarten senkten den Ruhe-SBP und DBP signifikant. Aerobes Training (-4,49/-2,53 mmHg, p < 0,001), dynamisches Widerstandstraining (-4,55/-3,04 mmHg, p < 0,001) und hochintensives Intervalltraining (-4.08/-2.50 mmHg, p < 0,001) sind dabei ähnlich effektiv. Noch besser gelang die Senkung mit isometrischen Übungen, wie etwa Wandsitz oder Unterarmstütz (-8.24/-4.00 mmHg, p < 0,001). Die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining (-6.04/-2.54 mmHg, p < 0,001) landet auf Platz zwei. Eine sekundäre Analyse der Daten ergab, dass der Wandsitz (isometrische Übung) und Laufen (aerobes Training) die jeweils wirksamsten Unterformen zur Senkung des SBP (90,4 %) bzw. des DBP (91,3 %) sind.
Die Autoren sind der Ansicht, dass bisherige Empfehlungen zur Senkung des Blutdrucks – klassisches aerobes oder Ausdauertraining wie Radfahren und Laufen – zwar wirksam, aber veraltet seien. Diese Arten der Bewegung liegen nicht jedem und eine Überarbeitung der entsprechenden Sportleitlinien sei nötig.
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