Patienten mit Vitiligo leiden oftmals psychisch unter der Erkrankung. Wenn sie jedoch rechtzeitig einen Arzt aufsuchen, kann dieser oft noch intervenieren. Lest mehr zur frühzeitigen Behandlung in der S1-Leitlinie Vitiligo.
In Deutschland leiden rund 650.000 Menschen an der Autoimmunerkrankung Vitiligo. Es handelt sich dabei um eine relativ häufige Erkrankung mit einer weltweiten Prävalenz von ca. 0,5 bis 1 %. Sie kann in jedem Alter auftreten, betrifft aber meist Personen im Alter von 10–30 Jahren.
Die genaue Ursache der Vitiligo ist unklar. Es wird von einer (auto-)immunvermittelten Entzündungsreaktion der Haut auf dem Boden einer genetischen Disposition ausgegangen. Ein progressiver, zunächst reversibler Funktionsverlust und letztlich eine Zerstörung der Melanozyten führen zu den weißen Maculae. Häufig werden emotionale Stresssituationen, Erkrankungen oder schwere Sonnenbrände von den Patienten mit der Erkrankung in Zusammenhang gebracht.
„Sehr häufig sind Hauterkrankungen, insbesondere an sichtbaren Körperarealen, stigmatisierend für die Betroffenen“, erläutert BVDD-Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski. Der BVDD rät den Betroffenen, bei ersten Anzeichen einer Vitiligo einen Dermatologen aufzusuchen. „Bis zur Depigmentierung können wir noch intervenieren“, sagt Kiedrowski.
Zusammen mit anderen Fachgesellschaften und Patientenvertretern hat die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) 2021 eine S1-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Vitiligo erstellt. Die Leitlinie gibt Dermatologen Entscheidungshilfen für eine möglichst früh einsetzende Therapie.
Die Leitlinie fasst Empfehlungen zur Behandlung zusammen und gibt Ausblicke auf neue medikamentöse Therapieoptionen. Auch werden mögliche mit der Vitiligo assoziierte Autoimmunerkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen und kreisrunder Haarausfall erwähnt. Die Leitlinie empfiehlt außerdem eine jährliche Überprüfung der Schilddrüsenwerte bei den Patienten.
Die Leitlinie haben wir euch hier und im Text verlinkt.
Bildquelle: Hanen BOUBAHRI, unsplash